Größere Immobilien gehen momentan nicht so gut. Insofern ist die Geschäftsidee von Christian Pielsticker logisch: Der deutsche Unternehmer bietet per Internet die Möglichkeit an, mit geringstem finanziellen Aufwand Besitzer „eines Stücks von Mallorca" zu werden. Mit vier mal vier Zentimetern Fläche, repräsentiert von einem nummerierten Steinchen, ist der Nutzwert der Mallorca Immobilien zwar eingeschränkt, dafür ist sie erschwinglich: 39 Euro zuzüglich Versandkosten für ein hübsches Zertifikat und eine Besitzerkarte (gegen Aufpreis gibt es die Urkunde „in Echtholz-Rahmen mit Passepartout in Steinoptik").

Das Gelände, in dem die Steinchen der stolzen Mallorca-Mitbesitzer rund um Mandelbäume in Zement eingelegt sind, befindet sich zwischen Felanitx und Campos. Transparenz ist Pielsticker wichtig, er selbst wurde schon einmal Opfer eines Betrugs, als er in den 80er Jahren ein Stück New York kaufte, das dann nirgendwo zu finden gewesen war.

So etwas soll man Pielsticker nicht nachsagen können: Auf seiner Internetseite www.dein-stück-mallorca.de ist er sichtbar um ein seriöses Image bemüht. Demnächst will er auf dem Gelände auch Webcams installieren lassen.

Die Idee sei ihm bei einer Winterwanderung im Norden der Insel gekommen. Der „Geschäftsführer einer Produktionsagentur für individuelle Werbemittel" fand auch, dass die meisten Mallorca-Souvenirs „abartig, geschmacklos und ohne jeden Charme" sind. Was ihn als bekennenden Inselliebhaber, der regelmäßig zum Energie-Auftanken einfliegt, sehr störe.

Nun hofft Pielsticker, dass er das Niveau mit seinen seit 2009 auf den Markt geworfenen Mallorca-Stückchen angehoben hat. In die Landschaft passen sie jedenfalls gut. Das Grundstück ist öffentlich zugänglich, 80 Prozent seiner Kunden würden früher oder später dort auftauchen, um ihr Immobilchen zu besuchen und nachzuprüfen, ob das Angebot seriös ist.

In diesem Sinne wird Pielsticker sein Produkt demnächst nachjustieren. Eine Umfrage unter Kunden habe ergeben, dass das 100-jährige Nutzungsrecht keinen so recht interessiere und auch einen falschen Eindruck wecke - zumal es weder vererbbar noch auf andere Personen übertragbar ist. Daher will er dieses Recht auf 10 Jahre zurückstutzen.

Pielsticker legt Wert auf die Feststellung, dass es sich bei „Dein Stück Mallorca" nur um eine Geschenkidee handle. Und von Anbietern anderer „origineller Geschenke" - etwa Parzellen auf dem Mond - distanziert er sich energisch.