Knapp acht Wochen vor Beginn der Fußballeuropameisterschaft in Polen und in der Ukraine wird schon so mancher Yachtbesitzer auf Mallorca nervös. Wie soll er das Kunststück vollbringen, mit der Familie am Wochenende segeln zu gehen und dabei kein Spiel der Nationalmannschaft zu verpassen?

Smartphones und Tablets mit Internetzugang sind lediglich eine Notlösung, in den meisten Ankerbuchten der Insel oder gar auf offener See nutzen sie gar nichts - kein Netz. Einen permanenten Fernsehempfang wie zu Hause im Wohnzimmer bieten ausschließlich vollautomatische Satellitenanlagen. Doch die konnten sich bisher meist nur Besitzer größerer Motor­yachten leisten. „Das liegt zum einen am Preis für eine solche Anlage, der in der Regel weit über der 5.000-Euro-Grenze liegt. Zum anderen an den großzügigen Ausmaßen von Kuppelantennen, die gerade an Bord kleinerer Yachten viel Platz einnehmen“, erklärt Reiner Popp, Geschäftsführer von „YachTecPro Mallorca S.L.“.

Zusammen mit seinem Geschäftspartner Ulf Moebius bietet der Deutsche seit kurzem Sat-Anlagen für Yachten an, die ursprünglich aus der Reisemobilbranche stammen. „Es handelt sich dabei um nachführende Kuppelantennen, die das Astra-Satellitensignal auch bei voller Fahrt empfangen können“, sagt Popp. Möglich macht das ein von dem deutschen Hersteller „ten Haaft“ entwickeltes Gyro-Kreisel-Stabilisationssystem. „Nachführende Kuppelantennen sind schon seit längerem auf dem Markt. Dabei richtet sich der im Innern der Gehäusekuppel installierte Empfangsspiegel mithilfe eines Elektromotors immer nach dem Einfallswinkel des Satellitensignals aus“, erklärt Popp, der bereits seit etlichen Jahren in der hiesigen Yachtelektronikbranche tätig ist.

Dank des neuen Gyro-Kreiselsystems wurde der Radio- und TV-Empfang übers Weltall noch einmal zusätzlich verbessert. „Wir können damit Anlagen anbieten, die einen Durchmesser von weniger als 50 Zentimeter haben und bequem auf jedem Segelboot Platz finden“, sagt Ulf Moebius. Die Preise beginnen bei knapp unter 2.500 Euro plus Mehrwertsteuer.

Aus Erfahrung wissen die beiden, dass die Nachfrage nach Kuppelsatelliten gerade unter den Besitzern kleinerer Motor- und Segelyachten groß ist. „Wer am Wochenende die Sportschau gucken wollte, musste einen Hafen anlaufen oder durfte gar nicht erst an Bord gehen.“

Skurril: In vielen Marinas sieht man große Flybridge-Yachten oftmals mit gleich zwei Kuppelantennen liegen. „Bei der Mehrzahl von ihnen handelt es sich um Dummy-Anlagen. Also nur das Kuppelgehäuse ohne Sat-Anlagen. Sie sollen ausschließlich dekorative Zwecke erfüllen“, weiß Popp.

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