Schon der erste Blick in die Bucht von Santa Ponça lässt erahnen, dass es sich hier um ein überaus beliebtes Urlaubsziel handelt. Rund um das Wasser und den Strand befinden sich zahlreiche Hotels und Apartment-Anlagen, die sich die Hügel hinaufziehen. Hier hat fast jeder Meerblick. Trotz der vielen Urlauber ist Santa Ponça aber dennoch beschaulich und lädt zum Schlendern ein.

Oberhalb der Bucht zieht vor allem ein in Pink und Weiß gehaltenes Ladenlokal die Aufmerksamkeit auf sich. Auch wenn der Hype schon lange abgeflaut ist, das Café von Daniela Katzenberger ist weiterhin eine Attraktion. „Wenn man schon einmal hier ist, muss man auch ein Erinnerungsfoto machen", sagt die 15-jährige Mira und drückt ihrer Mutter das Smartphone in die Hand. Auch ältere Urlauber fotografieren sich - das Lokal betreten dann aber nur wenige.

Die Straße herunter, an den vielen Restaurants vorbei, gelangt man zum großen Kreisverkehr. Er ist gewissermaßen das Zentrum von Santa Ponça. Früher oder später landen alle hier. Eine Toplage also für die nächste Gastronomie eines deutschen Prominenten: dem Bistro „König von Mallorca" von Schlagersänger Jürgen Drews.

Ein Besuch dort ist für Gernod und Siegried Reich ein fester Bestandteil ihres Urlaubs. Seit vier Jahren kommen sie nun im August nach Mallorca - stets nach Santa Ponça. „Wir sind hier gelandet - und es hat einfach gepasst", sagt Gernod Reich. Ihre Stammunterkunft ist das Hotel Casablanca, acht Tage sind sie diesmal dort untergebracht. „Morgens sind wir immer unterwegs", sagt Gernod Reich. Dann spazieren die Schwaben rund um die Bucht und genießen den Ausblick auf das Meer. Am Nachmittag entspanne man meistens am Pool.

Brian McMonigle ist ebenfalls täglich unterwegs. So gut wie die Reichs kennt er sich aber noch nicht aus. Er ist das erste Mal da - als Hahn im Korb. Gemeinsam mit seiner Frau und seiner Tochter sowie seiner Schwester und ihren beiden Töchtern ist er für eine Woche da. Die vergnügen sich am Pool, während Brian McMonigle die Umgebung erkundet. „Auf den Spaziergängen erhole ich mich", scherzt er. Ein Ziel hat er sich noch gesetzt: die lange Treppe, die zu den Hotels und Apartments auf dem Berg führt, erklimmen und den Ausblick genießen. „Alles schön sauber hier", so der Gesamteindruck des Engländers, „und viel ruhiger als in Magaluf."

Das finden auch viele seiner Landsleute. Auf dem Carrer de Ramon de Montcada hat man sich ganz dem britischen Publikum angepasst. Hier reiht sich ein Pub mit Livemusik an den anderen, und dazwischen Restaurants mit Fish and Chips und Cafés mit british Breakfast. Man könnte meinen, man sei in England, wäre da nicht der Sonnenschein. Genau deswegen seien die Urlauber hier, meint Vincent vom Pub

Sean´s Place. „Den Leuten gefällt das Wetter, der Strand und das Meer - dazu am Abend Livemusik im Pub", sagt er.

Ob Deutsche oder Briten die Oberhand in Santa Ponça haben, ist schwer zu sagen. Aber man versteht sich. „Das es hier jeden Abend Livemusik gibt, ist super", sagt Peter Kalhof, der gemeinsam mit seiner Frau gerne auf ein Bier in einen der Pubs geht. „Überhaupt ist hier viel mehr los als etwa in Peguera und Palmanova, wo wir auch schon Urlaub gemacht haben", sagt auch seine Frau Elke. Anderswo sei abends oft tote Hose. Nicht so in Santa Ponça. Es ist 14 Uhr und in den Pubs genießen die Urlauber das erste Bier.