Wer erst einmal spielerisch sein Auge auf die unzähligen Miniaturszenen vorbereiten möchte, die sich in Palmas Krippen verbergen, sollte in der Markthalle von Santa Catalina beginnen. Hier werden die Besucher aufgefordert, den kleinen Mönch ausfindig zu machen. Er versteckt sich jedes Jahr in einer anderen Ecke der mit Krippe, die mit detailgetreuen Nachbildungen von Gebäuden des ehemaligen Fischerviertels gestaltet ist. (Pl. de la Navegació, s/n, Mo.-Sa. 7-17 Uhr, bis 17. Januar)

Eifrig feilschende Markthändler, wild gestikulierende Arbeiter, müde Bettler mit glasigen Augen und erhabene Frauen in aufwendigen Gewändern tummeln sich in der über drei Säle verteilte neapolitanischen Krippe im Palau March. Für dieses Meisterwerk aus dem 18. Jahrhundert sollte man sich Zeit nehmen: Die rund 500 Figuren haben jeweils ihre eigene Mimik, und winzige Details an Werkzeugen und Kleidung zeugen von echter Filigranarbeit. (C/. Palau Reial, 18, Mo.-Fr. 10-17 Uhr, bis Mitte Januar)

Großflächiger noch als jene im Palau March ist die Krippe im Eingangsbereich des Rathauses (Cort). Eingebettet in 75 Kilo Erde gilt es, die Jesusfamilie in einer typisch mallorquinischen Landschaft mit Windmühlen und Häfen zu entdecken. Ein Großteil der Figuren widmet sich alten Handwerksberufen, die im industrialisierten Mallorca längst in ­Vergessenheit geraten sind. (Pl. Cort, 1, Mo.-Fr. 9-21 Uhr, So./Feiertage 10-21 Uhr, bis 6. Januar)

Ebenfalls empfehlenswert ist ein Besuch im Kulturzentrum La Misericòrdia. Auch hier erzählen die rund 350 Figuren, was es mit Traditionen und Bräuchen Mallorcas auf sich hat. So findet selbst die inseltypische Paprikawurst Sobrassada ihren Platz in der gerade einmal 14 Jahre jungen Szenerie, die zudem tontechnisch mit typischen Geräuschen der Insel untermalt wird. (Pl. de l‘Hospital, 4, Mo.-Fr. 10-14 Uhr und 16-20 Uhr, bis 6. Januar)

Unweit von La Misericòrdia befindet sich die Pfarrkirche „La Sang“. Sie beherbergt die wohl älteste aller Krippen der Insel - wenn nicht sogar Spaniens. Sie soll im 14. Jahrhundert in Neapel angefertigt worden sein. Die Frage, wie das Werk nach Spanien gelangte, wird mit einer Schiffsbrüchigen-Legende beantwortet. Fest steht, dass Spaniens Königin Isabella II. die Krippe im Jahr 1858 der Kirche schenkte. (Pl. de l'Hospital, 3, Mo.-Fr. 7.30-13/16-19.30 Uhr, Sa. 7.30-13 Uhr und 17-20 Uhr, So. 17-20 Uhr, bis 6. Januar).

Auch die Besichtigung der acht Krippen in den Nischen des Kapuzinerklosters lohnt sich auf jeden Fall. Sie wurden zum geschützten Kulturgut erklärt. (C/. Caputxins, Mo.-So. 11-14 Uhr/17-20 Uhr, bis 6. Januar)

Nach Moos und Kork und Kaufhaus riecht es, wenn man sich der 50 Quadratmeter großen Krippe im siebten Stock des El Corte Inglés an den Avenidas nähert. Auch hier wird jährlich nicht an Details an den Figuren gespart. (Av. d‘Alexandre Rosselló, Mo.-Sa. 9.30-21 Uhr, bis 7. Januar).