Archäologen haben neue Erkenntnisse über das in geringer Tiefe vor Portocristo liegende römische Schiffswrack gewonnen.

Die mit Öllämpchen beladene, 30 Meter lange Galeere stammt Inschriften auf Holzplanken zufolge aus der Fabrik des in der Ära des Kaisers Nero (37 - 68 n. Chr.) wohlbekannten Schiffsbauers Caius Iulius. Das teilte der Unterwasserarchäologe Javier Rodriguez am Mittwoch (28.6.) mit.

Bei drei Tauchgängen in diesem Jahr hatten die Archäologen den Bug des Schiffs und ein vier Meter langes Seil entdeckt. So ein Seil war im Mittelmeer bisher nur ein einziges Mal gefunden war. Vom Erbauer Caius Iulius und möglicherweise dem Herstellungsort wurden gleich mehrere Inschriften aufgespürt, laut Javier Rodriguez "so viele wie noch nie auf einer römischen Galeere".

Die Untersuchung des Schiffs vor dem Strand steht unter der Federführung IBEAM-Instituts und des Geschichtsmuseums von Manacor. Nach jedem Tauchgang der Wissenschaftler wird die Galeere so professionell wieder abgedeckt, dass Urlauber oder Hobbytaucher sie nicht entdecken können. Bereits seit den 50er-Jahren finden Untersuchungen statt.

Zuletzt war im Oktober 2016 vor der insel Cabrera in 70 Metern Tiefen ein römisches Schiffswrack geortet worden. /it