Von Holger Weber Überall auf Mallorca regnet es Sterne, mit denen der balearische Tourismusminister Francesc Buils auf den internationalen Fachmessen hausieren geht, wie beispielsweise jüngst auf der spanischen Tourismusmesse Fitur. „Wir haben im vergangenen Jahr rund 1.800 Betten im Luxussegment geschaffen", resümierte Buils in Madrid. In den vergangenen acht Jahren hat sich die Zahl der Fünf-Sterne-Hotels auf den Balearen mehr als verdoppelt. Und das Wachstumspotenzial sei noch lange nicht ausgeschöpft, meint Babette Ganz. Die Deutsche ist die künftige Direktorin vom Hilton Sa Torre in Llucmajor. Es gebe einige Destinationen, in denen die Dichte von Luxushotels noch weit höher sei als auf Mallorca. Dennoch sei die Insel mit keinem anderen Ort wegen seiner vielfältigen touristischen Möglichkeiten und ganzjährigen guten klimatischen Bedingungen zu vergleichen.

Das Hilton-Hotel wird von der mallorquinischen Immobilienfirma Drac gebaut, dessen Eigentümer Vicenç Grande zugleich der Präsident des mallorquinischen Fußball-Erstligisten Real Mallorca ist. Grande plante zunächst, auf der aus dem 14. Jahrhundert stammenden Finca auch einen Poloplatz zu integrieren. Ein Zeichen dafür, dass sich die Anbieter angesichts des größer werdenden Fünf-Sterneangebots bereits positionieren. Zurzeit liegen die Polo-Pläne aber wieder auf Eis.

Wachstumsmarkt

An einen Wachstumsmarkt glaubt auch die deutsche Deka-Immobiliengruppe, neben der belgischen Wingfield-Corporation der zweite Investor des Jumeirah-Port-Hotels in Sóller. „Auf Mallorca hat sich in den vergangenen Jahren ein Trend zu höherpreisigen Objekten entwickelt", der sich fortsetzen wird, sagt Unternehmenssprecherin Jutta Holtkötter. Die Jumeirah-Gruppe, die unter anderem das einzige Sieben- Sterne-Hotel auf der Welt betreibt, das Burj al Arab in Dubai, befindet sich derzeit auf Expansionskurs und sucht weltweit nach geeigneten Destinationen. Bis 2011 will das Unternehmen die Zahl seiner Luxushotels von derzeit elf auf 56 ausbauen.

„Je mehr davon auf der Insel stehen werden, umso besser", befindet Borja Ochoa, Geschäftsführer der Stein-Gruppe auf Mallorca. Konkurrenz belebe das Geschäft, vor allem aber werde die Destination Mallorca durch jedes weitere Luxushotel aufgewertet. „Davon profitieren wir letztlich alle", glaubt Ochoa. Auch beim Mallorca Convention Bureau, einer Agentur, die im Auftrag der balearischen Landesregierung Kongresse und Ausstellungen akquiriert, sind neue Edelherbergen willkommen. Denn fast alle von diesen sind ausgestattet mit Konferenz- und Tagungsräumen. Wegen ihrer guten Anbindung wird die Insel gerade in diesem Segment immer interessanter. Allein auf dem britischen Markt wuchs der Bereich im vergangenen Jahr mit etwa 400 Veranstaltungen um mehr als 30 Prozent.

In der Druckausgabe lesen Sie außerdem:

Balearen-Regierung investiert 120 Millionen Euro in neue Schulen

Inselrat unterzeichnet Europäische Landschaftskonvention

Immigrantenverband wehrt sich gegen "Integrationsvertrag"

Sardinen ja, Seeteufel nein: Welchen Fisch man noch essen darf

Polizei stürmt Hahnenkampf-Arena

Kaffeefahrten zur Mandelblüte