Der Reiseveranstalter Thomas Cook hat deutliche Kritik an der geplanten Mehrwertsteuererhöhung in Spanien geübt. Wenn die Steuer wie geplant im Juli kommenden Jahres von 16 auf 18 Prozent erhöht werde, schade dies der Wettbewerbsfähigkeit der Tourismusbranche, sagte Manny Fontenla-Novoa, Vorsitzender des Vorstandes der Thomas Cook AG, am Montag (5.10.) auf einer Pressekonferenz in Palma de Mallorca. Die ausländischen Touristen hätten schon jetzt den Eindruck, dass Produkte und Dienstleistungen auf Mallorca vergleichsweise teuer seien. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten seien viele Urlauber zudem noch deutlich preisbewusster. Deswegen habe auch das Angebot von All-inclusive zugenommen. Im britischen Quellmarkt liege der Anteil bereits bei 40 Prozent, im kommenden Jahr werde das Angebot weiter ausgebaut. Der derzeitige Anteil von All-inclusive auf Mallorca von zehn Prozent werde in der kommenden Saison auf 20 bis 30 Prozent steigen.

Fontenla-Novoa zog zudem eine Bilanz der diesjährigen Mallorca- Saison. Auf die Balearen wie auch auf das spanische Festland seien je neun Prozent weniger Touristen gekommen. Der Rückgang bei den Briten betrage 13 Prozent, bei den Deutschen zehn Prozent. Auf die Kanaren kamen insgesamt 15 Prozent weniger Touristen, so Fontenla-Novoa. Die Türkei und Ägypten dagegen hätten zugelegt. Die Kapazitäten auf Mallorca würden im kommenden Jahr beibehalten, doch wenn das Tourismusgeschäft nicht laufe, seien Einschnitte nötig. Die Gesamtzahl der Balearen-Touristen wird bei Thomas Cook in diesem Jahr mit rund 1,4 Millionen beziffert.