In der Gegend von Porreres in Süd-Mallorca ist am Samstag (4.6.) ein ungewöhnlich heftiges Gewitter niedergegangen. Gegen 13 Uhr waren Regen und auch Hagel extrem stark. In nur einer Stunde fielen 50 Liter auf den Quadratmeter. Die Straße zwischen Porreres und Felanitx war an manchen Stellen wegen Überschwemmungen nur schwer passierbar.

Die für Juni ungewöhnlich niedrigen Temperaturen auf Mallorca bleiben Einheimischen und Urlaubern einige Tage erhalten. Erst ab Montag (6.6.) wird es mit etwa 22 Grad zwar etwas wärmer, aber die heißen Werte um die 30 Grad, die vor dem schweren Unwetter am vergangenen Dienstag erreicht worden waren, kommen nach Angaben mehrerer Wetterdienste so schnell nicht wieder. Auch mit Regenschauern muss in den nächsten Tagen gerechnet werden.

Bei dem zweistündigen Unwetter am Dienstag waren in Palma 25 Liter Wasser auf den Quadratmeter niedergeprasselt. In Marratxí waren es sogar 47 Liter. Der Rettungsdienst 112 registrierte zwischen 12 und 14 Uhr etwa 300 Notrufe und absolvierte in weniger als einer Stunde 70 Einsätze - vor allem wegen Überschwemmungen und umgestürzten Bäumen.

In Palma drang das Wasser darüberhinaus in zahlreiche Geschäfte ein und machte mehrere Straßen im Zentrum der Hauptstadt weder für Autos noch für Fußgänger passierbar. So war der Paseo Marítimo zeitweise nur einspurig befahrbar, das Wasser stand an manchen Stellen hüfthoch. Folgende weitere Straßen waren von den Überschwemmungen betroffen: Manacor, Eusebio Estada, Aussias March, Archiduque Luis Salvador und Aragón. Mehrere Schulen hatten mit Überflutungen zu kämpfen, auch in das Einkaufszentrum Macro drang Wasser ein.

Wegen des Unwetters kam es auch zu weiteren Zwischenfällen: An der Plaza Progreso brach eine Trinkwasserleitung, der Tunnel von Son Oliva lief voll. Auch in Marratxí füllten sich mehrere Autotunnel mit Regenwasser, Autos konnten nicht mehr weiterfahren.

Von dem Unwetter blieb auch die U-Bahn in Palma nicht verschont: Wasser drang in die Belüftungsanlage im Bahnhof Jacint Verdaguer ein, Verspätungen im Zugverkehr waren die Folge.