Die Gewerkschaft USO hat den Streik bei den privaten Busunternehmen auf Mallorca am Freitagabend (12.8.) abgeblasen. Das hat der balearische Ministerpräsident José Ramón Bauzá (Volkspartei, PP) per Twitter nach einem mehrstündigen Treffen mit Arbeitgebern und Arbeitnehmern im balearichen Verkehrsministerium mitgeteilt. Vereinbart wurde, die Verhandlungen zwischen den Tarifpartnern am kommenden Dienstag wieder aufzunehmen, um zu einer Einigung im Streit um Gehaltserhöhungen zu kommen.

Bei dem Streik war es im Laufe des Freitags zu zahlreichen Zwischenfällen gekommen. Zwei Busfahrer wurden festgenommen, insgesamt rund 50 Busse wurden beschädigt. Zudem konnten 8.000 Kreuzfahrt-Passagiere nicht an Land gehen, rund 500 Urlauber verpassten an Palmas Flughafen Son Sant Joan ihren Flug, unzählige Passagiere mussten auf ihren Transfer zum Hotel warten. Das ist die Bilanz, die die Delegation der spanischen Zentralregierung auf den Balearen am Freitagnachmittag zog.

Insgesamt wurden rund 50 Zwischenfälle zwischen Streikposten und arbeitswilligen Mitarbeitern gezählt. Im Touristenort Magaluf im Südwesten von Mallorca wurde zudem ein Urlauber von einem Stein getroffen, den ein Mitarbeiter geworfen hatte. An den beschädigten Bussen wurden Reifen zerstochen oder Scheinwerfer zerstört. Angesichts der unübersichtlichen Lage verzichteten zwei Kreuzfahrtschiffe - die Disney Magic und die Carnival Magic - darauf, Palma am Freitag anzusteuern.

Nach gescheiterten Verhandlungen am Donnerstagabend hatte der Streik in der Nacht auf Freitag (12.8.) begonnen. Angesichts der Gefahr, dass Urlauber am Flughafen stranden, weil sie nicht zu ihren Hotels gebracht werden können, schrieb die balearische Landesregierung einen Mindestdienst von 80 Prozent bei diesen Transfers vor. Die Stadtverwaltung von Palma erlaubte es zudem sämtlichen Taxi-Fahrern auf Mallorca, Kunden am Flughafen abzuholen.

Die Gewerkschaften hatten angekündigt, zunächst bis Montag (15.8.) streiken zu wollen, weitere Ausstände waren zudem jeweils freitags bis sonntags bis zum 11. September geplant. Die Gewerkschaften fordern 2,5 Prozent mehr Gehalt. In Verhandlungen sollte der weitere Streik abgewendet werden. Die Gewerkschaften USO und SITD, die insgesamt 2.700 Fahrer zum Ausstand aufgerufen hatten, repräsentieren nur 37 Prozent der Belegschaft.

Im Juli 2001 hatte ein Streik der Busfahrer auf Mallorca zu chaotischen Zuständen auf dem Flughafen geführt.