Die Gemeindeverwaltung von Sa Pobla im Nordosten von Mallorca hat das Tragen eines Ganzkörperschleiers im öffentlichen Raum verboten. Die neue Regelung wurde in der Gemeinderatssitzung am Montag (5.9.) mit der absoluten Mehrheit der Volkspartei (PP) beschlossen. Verstöße werden nun mit bis zu 3.000 Euro bestraft.

Die Oppositionsparteien im Gemeinderat enthielten sich mit Ausnahme der Independents bei der Abstimmung. Die Sozialisten kritisierten, dass die PP mit dem Verbot vorgeprescht sei, ohne sich mit den anderen Parteien sowie Vereinigungen in Sa Pobla abzustimmen. Bei einer so grundlegenden Entscheidung wäre ein breiter Konsens wichtig gewesen, hieß es.

Das neue Verbot gilt nicht nur für Dienststellen und öffentliche Gebäude wie Schulen, Cafés, Geschäfte oder Kinos, sondern auch Plätze und Straßen des Orts. Bei Verstößen sind zunächst Geldbußen zwischen 50 und 200 Euro vorgesehen, im Wiederholungsfall sogar bis zu 3.000 Euro.

In der Gemeinde Sa Pobla ist in den vergangenen Jahren vor allem die Zahl von Immigranten aus arabischen Ländern gestiegen. Das Thema eines Burka-Verbots war verstärkt im Vorfeld der Kommunalwahlen im Frühjahr diskutiert worden. Bürgermeister Gabriel Serra (Volkspartei, PP) begründete den jetzigen Schritt vor allem mit Sicherheitsfragen. "Alle Personen im öffentlichen Raum müssen erkennbar und von der Polizei identifizierbar sein. Mit bedecktem Gesicht geht das nicht." Zudem müssten die Würde und die Rechte der Frau repektiert werden, so Serra. Man wolle die Sitten aller Bürger respektieren, aber auch die Sicherheit gewährleisten.