Die Katalanischpflicht für Angestellte im öffentlichen Gesundheitssystem auf Mallorca soll wieder fallen. Die Fraktion der regierenden Volkspartei (PP) auf den Balearen hat einen Gesetzesvorschlag eingebracht, der die Vorgaben der Mitte-Links-Vorgängerregierung wieder kippen soll. Geplant ist, dass Katalanisch-Kenntnisse keine Voraussetzung für Ärzte, Pfleger und sonstige Angestellte sind, um eine Anstellung im öffentlichen Gesundheitssystem zu erhalten, sondern nur mehr ein Pluspunkt bei Bewerbungen und Versetzungen.

Eingebracht wurde der Gesetzesvorschlag, der nun in der Gesundheitskommission diskutiert werden soll, von der Abgeordneten Catalina Palau. Sie verwies darauf, dass der Mangel an qualifizierten Mitarbeitern und Spezialisten eines der größten Probleme im öffentlichen Gesundheitssystem auf den Balearen sei. Verschärft mache sich dieses Problem auf den kleineren Nachbarinseln Menorca, Ibiza und Formentera bemerkbar.

Das bisherige System sieht Übergangsfristen und Ausnahmen vor, war aber wie auch weitere Punkte der Sprachpolitik der Mitte-Links-Regierung stark diskutiert worden. Auf Mallorca sind sowohl Katalanisch als auch Spanisch offizielle Amtssprache. Die katalanische Sprache wird nach ihrer Unterdrückung und Zurückdrängung aus dem öffentlichen Leben während der Franco-Zeit (1939-1975) heute stark gefördert.