Die balearische Landesregierung will Eisenbahnzüge und weiteres Zug-Material zu Geld machen. Geplant ist die Versteigerung von Dieselzügen, Werkstattmaterial sowie Schienen und Bahnschwellen für einen Mindestpreis von insgesamt 3,2 Millionen Euro. Angeboten werden unter anderem drei Zug-Einheiten, die derzeit noch in Gebrauch sind, zwei weitere, die im Mai vergangenen Jahres bei einer Entgleisung bei Sineu beschädigt wurden, sowie Baumaterial, das nicht mehr gebraucht werde.

Mit den Einnahmen sollen Finanzlöcher im mallorquinischen Eisenbahnbetrieb (SFM) gestopft werden, wie die Landesregierung mitteilte. Sie wirft der Mitte-Links-Vorgängerregierung Misswirtschaft in dem Unternehmen vor. Nun fehle Geld, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.

Zur Debatte steht außerdem der Verkauf von neuerworbenen Waggons, die eigentlich auf der Neubaustrecke zwischen Manacor und Artà fahren sollten. Das in der vergangenen Legislaturperiode begonnene Projekt wurde von der jetzigen Landesregierung wegen Finanzproblemen auf Eis gelegt, der Weiterbau ist trotz der inzwischen weit fortgeschrittenen Bauarbeiten unklar. Die Waggons seien auf den derzeitigen Strecken nicht einsetzbar, heißt es bei der Landesregierung, ihre Lagerung und Wartung koste zusätzliches Geld.

Die Vorgängerregierung hatte den Ausbau des Streckennetzes und die Elektrifizierung der Linien vorangetrieben. Die jetzt regierende Volkspartei (PP) stand den Projekten ablehnend gegenüber und verweist nun auf Finanzierungsprobleme bei der Fortführung.