Zwei in einem Flüchtlingscamp tätige spanische Mitarbeiter, darunter ein Mann von Mallorca, sind in Algerien entführt worden. Unbekannte verschleppten Enric Gonyalons und Ainhoa Fernández am Wochenende (22.10./23.10.) in der Provinz Tinduf, wo viele Flüchtling in der bis 1975 zu Spanien gehörenden Region West-Sahara leben. Die "Saharaui"-Befreiungsfront Polisario beschuldigte das Terrornetzwerk El Kaida, die beiden Mitarbeiter gekidnappt zu haben. Das Außenministerium in Madrid sprach von "terroristischen Elementen" und informierte, dass Gonyalons verletzt worden sei. Zusammen mit den Spaniern wurde auch eine Italienerin entführt.

Die Familie des Mallorquiners Gonyalons wohnt in der Siedlung Es Garrover in Marratxí nordöstlich von Palma de Mallorca. Der 29-Jährige hatte bereits als Helfer in den Palästinenser-Gebieten, in Kolumbien, Kamerun und Ruanda gearbeitet.

Die balearische Landesregierung verurteilte die Entführung scharf. Ministerpräsident José Ramón Bauzá (Volkspartei, PP) bot der Familie von Gonyalons Hilfe an und forderte die sofortige Freilassung der beiden Spanier.