Die Balearen gehören zu den Regionen in Europa mit den größten sozialen Unterschieden. Wie aus einem Bericht des Rats für Wirtschaft und Soziales (CES) hervorgeht, sind die Gegensätze zwischen Arm und Reich nur in Ländern wie Litauen, Lettland, Portugal, Rumänien und Bulgarien größer. Die Autoren der Studie verweisen darauf, dass die Daten des Berichts aus dem Jahr 2008 stammen und sich die Situation seitdem vor dem Hintergrund der Krise weiter verschärft habe.

Auch in touristischen Boomzeiten sei die Armut nicht wirksam bekämpft worden, sagte Llorenç Huguet, Vorsitzender des CES. Mit dem Ausbruch der Wirtschaftskrise sei die Schere dann noch weiter auseinandergegangen. Die Armut habe seit dem Ausbruch der Krise um weitere zwölf Prozent zugenommen. Die 20 Prozent der reichsten Haushalte hätten sechs Mal mehr Vermögen zur Verfügung als die 20 Prozent der ärmsten Haushalte.

Vor dem Hintergrund der Haushaltskrise der balearischen Landesregierung warnte Huguet vor sozialen Einschnitten. Schon jetzt liefen 22 Prozent der Haushalte auf den Balearen Gefahr, in die Armut abzurutschen. Die Zahl der Arbeitslosen auf den Inseln stieg zuletzt im September auf 76.000.