Die neue, konservativ geführte Landesregierung hat Vorbereitungen getroffen, um die Katalanisch-Pflicht in der öffentlichen Verwaltung auf Mallorca abzuschaffen. Mitarbeiter sollen zwar weiterhin mit Kenntnissen in der Inselsprache Vorteile bei der Einstellung und Beförderung haben, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag (26.7.) heißt. Katalanisch werde aber keine Voraussetzung mehr für die Arbeit im öffentlichen Dienst sein.

Scharfe Kritik an den Plänen übte die Gewerschaft STEI-i. Das Vorhaben sei ein schwerer Angriff auf die katalanische Sprache. Die absolute Mehrheit der Volkspartei (PP) dürfe nicht dazu missbraucht werden, den Konsens in der Sprachpolitik der vergangenen 25 Jahre aufzukündigen. Bei der Landesregierung wird darauf verwiesen, dass Angestellte auch weiterhin die Möglichkeit hätten, in Kursen ihre Katalanisch-Kenntnisse zu verbessern.

Der neue Gesetzentwurf wurde an die Landesministerien, sonstige Institutionen und Gewerkschaften verschickt, um Stellungnahmen zu ermöglichen. Der neue balearische MInisterpräsident José Ramón Bauzá hatte im Wahlkampf angekündigt, die beiden offiziellen Amtssprachen Spanisch und Katalanisch gleichwertig zu behandeln. Unter der Mitte-LInks-Regierung (2007-2011) war dagegen die Katalanisch-Förderung stark ausgebaut worden.