Die Universität der Balearen hat die von der konservativ geführten Stadtverwaltung beschlossene Namensänderung für die Balearen-Hauptstadt als "inakzeptabel" bezeichnet. Der neue Name Palma de Mallorca wende sich gegen die Tradition und sei zudem verfassungswidrig. Im Artikel 7 der Landesverfassung (Estatut) heiße es explizit, das die Hauptstadt der Balearen Palma sei, teilte die Hochschule am Montag (21.11.) mit.

Der Beschluss der Stadtregierung, Palma offiziell wieder Palma de Mallorca zu nennen, hatte bereits zuvor andere Wissenschaftler auf den Plan gerufen. Palma sei die historisch richtige Bezeichnung, sagte der Stadtarchivar Pere de Montaner am Donnerstag (17.11.). Schon die Römer hätten den Ort so genannt, sagte er. Bei Barcelona sei das anders gewesen, diese Stadt habe früher Barcino geheißen. Die Mittelalter-Spezialistin María Barceló verwies darauf, dass die Araber die Stadt Medina Mayurqa nannten. Nach der Eroberung durch die Christen hieß der Ort lange Zeit Ciutat de Mallorca. Seit dem 15. Jahrhundert sei die Stadt dann wieder Palma genannt worden, sagte Bartomeu Bestard, der offizielle Stadt-Chronist.

Regionalistische Oppositionspolitiker im Stadtparlament mutmaßen, dass Bürgermeister Mateu Isern (Volkspartei, PP) mit seiner Entscheidung der Zentralverwaltung in Madrid das Wort rede. Das sei typisch für die Bürokratie in der spanischen Hauptstadt, äußerte Antoni Verger von der Parteigruppierung PSM-IV-ExM. Die sozialistische Ex-Bürgermeisterin Aina Calvo sagte, dass die Menschen momentan andere Sorgen hätten, als sich mit der Bezeichnung der Balearen-Hauptstadt zu beschäftigen.

Am Donnerstag war offiziell mitgeteilt worden, dass Palma in Zukunft wieder Palma de Mallorca heißen wird. Man wolle die Tradition würdigen, sagte Julio Martinez, der Sprecher der Stadt-Regierung. Er begründete die Namensänderung außerdem damit, dass bei der Einführung des Namens Palma nicht alles mit rechten Dingen zugegangen sei. Das Parlament habe dies seinerzeit beschlossen, ohne dies vorher der Stadtregierung mitgeteilt zu haben.