Der angeschlagene Reiseveranstalter Thomas Cook will rund tausend Arbeitsplätze abbauen und zahlreiche Reisebüros schließen. Das berichtet die britische Presse, nachdem der Konzern angekündigt hatte, mit neuen Krediten über 200 Millionen Pfund (232 Mio Euro) seine Finanzierungslücke zu stopfen. Auf Mallorca sollen zudem drei Hotels abgestoßen werden. Wie die Zeitung "Última Hora" berichtet, werde die Hotelgruppe Iberostar fünf Häuser auf der Insel sowie in Andalusien, die sie schon jetzt verwaltet, ganz übernehmen.

Betroffen sind drei Hotels an der Playa de Palma, Royal Cupido, Royal Cristina und Royal de Palma. Die Hoteliersvereinigung zeigte sich zuversichtlich, dass der Reiseveranstalter, der jedes Jahr laut Schätzungen knapp eine Million Urlauber auf die Balearen bringt, seine Probleme schnell in den Griff bekommt. Es sei nicht der erste Konzern, der vom Markt abgestraft werde.

Die Aktie von Thomas Cook hatte am Dienstag (22.11.) drei Viertel ihres Werts verloren, nachdem der Konzern wegen Finanzproblemen die Veröffentlichung der Jahresbilanz verschoben hatte. Diese soll nun am 12. Dezember nachgeholt werden. Das Geschäftsjahr des Unternehmens war bereits im September zu Ende gegangen.

Thomas Cook hat vor allem in Großbritannien mit einer schwachen Urlaubsnachfrage zu kämpfen. Außerdem brachen wegen der politischen Umbrüche in Nordafrika wichtige Teile des Geschäfts weg. Seit die Schwierigkeiten des Unternehmens Mitte der Woche publik geworden waren, seien die Buchungen in Großbritannien nochmals um 30 Prozent zurückgegangen, hieß es. Zum Reiseveranstalter Thomas Cook gehören Neckermann Reisen und die Fluggesellschaft Condor.