Ein Mitglied der Motorradgang "Hell's Angels" hat sich, wie erst jetzt bekannt wurde, am Dienstag im deutschen Konsulat den Behörden gestellt. B.S. soll 2009 an einer Messerstecherei beteiligt gewesen sein, bei der ein rivalisierender Rocker getötet wurde. Gegen den 30-jährigen Deutschen lag ein internationaler Haftbefehl vor. Auf Anraten seines Anwaltes meldete er sich im Konsulat. Der Mann wurde der spanischen Nationalpolizei übergeben und wird voraussichtlich in den kommenden zwei Wochen nach Deutschland ausgeliefert.

Erste Meldungen, B.S. sei festgenommen worden, erwiesen sich als falsch. Ob er auch über die chilenische Staatsbürgerschaft verfügt, ist unklar.

Hintergrund ist die Tötung des 45 Jahre alten Dirk O. am 26. Juni 2009 auf einer Straße nahe der rheinhessischen Ortschaft Stetten. O. war Chef der Motorradgang "Outlaws". Er war auf seinem Motorrad unterwegs und starb an mehreren Stichverletzungen. Etwa 1.000 Menschen wohnten seinem Begräbnis bei. Zwei "Hells Angels", Marcus S. (42) und Danny A. (29), wurden bereits wegen Körperverletzung mit Todesfolge in Deutschland verurteilt, und zwar zu siebeneinhalb bzw. vier Jahren. B.S. ist der dritte Mann, der an der Tat beteiligt gewesen sein soll.