Der erst vor fünf Jahren auf Mallorca gegründete katalanischsprachige TV-Kanal RTVM hat am Freitagabend (9.12.) seine letzten Nachrichtensendung ausgestrahlt. Am Montag ist dann endgültig Schluss. 117 Beschäftigte verlieren ihre Arbeit. Die Schließung war vom Inselrat angeordnet worden, der seit den Wahlen im Mai von der konservativen Volkspartei PP kontrolliert wird. Offiziell wurden ausschließlich Kostengründe für das Aus angegeben. Das Jahresbudget betrug gut 10 Millionen Euro.

RTVM war 2006 auf Betreiben der inzwischen aufgelösten regionalistischen Partei "Unió Mallorquina" gegründet worden und hatte sich mit einigen Qualitätsprogrammen profilieren können. Intendantin war die bekannte Journalistin Marisa Goñi. Spanische Medien wie die Zeitung "El País" spekulieren, dass die unbequeme Berichterstattung über Korruptionsskandale unter der PP-Regierung von Jaume Matas (2003-2007) die Entscheidung für das Aus beeinflusst haben könnte.

Weiterhin auf Sendung ist der regionale und ebenfalls katalanischsprachige Sender IB3.