Im Zusammenhang mit den dubiosen Geschäftspraktiken des Herzogs von Palma, Iñaki Urgandarín, sperren sich die beiden großen Parteien im Parlament der Balearen-Hauptstadt gegen die Forderung der Öko-Sozialisten, die Prachtallee Ramblas umzubennen. Sie heißt offiziell "Rambles dels Ducs de Palma". Daran werde nicht gerüttelt, sagte der Sprecher der konservativen Stadt-Regierung, Julio Martínez, am Dienstag (13.12.). Die Linke vergesse die Unschuldsvermutung, die in einem Rechtsstaat bis zu einer Verurteilung nun einmal gelte. Man wolle keine "Lynchjustiz". Aina Calvo, die ehemalige sozialistische Bürgermeisterin von Palma, schloss sich dieser Ansicht an.

Die Sonderstaatsanwaltschaft für Korruptionsdelikte verdächtigt den früheren Profi-Handballer Urdangarín, als Chef einer gemeinnützigen Stiftung zusammen mit einem Partner Millionen Euro von den Regionalregierungen auf den Balearen und Valencia kassiert zu haben. Die Stiftung soll Kongresse zu überhöhten Preisen veranstaltet und fiktive Rechnungen für erfundene Dienstleistungen ausgestellt haben. Einen Teil der Einnahmen soll Urdangarín nach Angaben der Ermittler in eigene Firmen geschleust haben. Der Herzog von Palma läuft deswegen Gefahr, als erstes Mitglied der königlichen Familie auf die Anklagebank zu müssen.

Das Königshaus hatte inddiesem Zusammenhang am Montag mitgeteilt, dass der 43-Jährige bis auf weiteres nicht mehr an offiziellen Aktivitäten der Casa Real teilnehmen werde.