Die Tourismusbranche auf Mallorca profitiert voraussichtlich auch in der Sommersaison 2012 von der politisch instabilen Lage in Nordafrika sowie dem Erstarken islamistischer Strömungen. Davon gehen die Leiter der spanischen Tourismusbüros in Berlin, Paris und Milan aus. Die Debatten über mögliche Restriktionen für den Alkoholkonsum oder die Badekleidung am Strand wie dem Bikini sorgten für große Skepsis bei den Reiseveranstaltern. Die Urlauber würden deswegen verstärkt statt nach Ägypten, Tunesien oder Marokko auf die Balearen reisen, so Manuel Butler, Leiter des Fremdenverkehrsamts in Berlin, bei einer Pressekonferenz am Freitag (16.12.) in Palma.

Urlauber hätten in Hotels bereits Hinweise erhalten, um ihr Verhalten den neuen Gepflogenheiten anzupassen. Sein Kollege in Paris, Ignacio Vasallo, verwies darauf, dass die britische Airline Jet2.com kurzerhand den gesamten Flugverkehr mit Nordafrika eingestellt habe.

Die Tourismusbranche auf Mallorca werde in der Sommersaison 2012 die Chance haben, sich bei den Urlaubern zu beweisen und sie an sich zu binden, hieß es. Während der Wintersaison seien jedoch keine Zugewinne zu erwarten, stattdessen legten vor allem die Kanaren zu.

Beim Buchungsverhalten der deutschen Urlauber für 2012 verwies Butler auf eine wachsende Verunsicherung angesichts der Euro-Krise. Diese habe vor allem psychologische Wirkung und löse bei vielen Deutschen einen Sparreflex aus. Trotzdem zeichne sich angesichts der politisch instabilen Lage in Nordafrika ein weiteres Plus bei den Buchungen für Mallorca ab, auch wenn es noch zu früh für eine stabile Prognose sei.