Die Affäre um den Königs-Schwiegersohn Iñaki Urdangarín zieht immer weitere Kreise. Nach neuen Nachrichten über mutmaßliche Unregelmäßigkeiten im Geschäftsgebaren der vom Ehemann der Infantin Cristina gemanagten angeblich gemeinnützigen "Nóos"-Stiftung wurde die Figur des Herzogs von Palma aus dem Umkreis der Familie von König Juan Carlos im Wachsfigurenmuseum von Madrid entfernt und in weniger offiziellem Outfit - in Pullover und Hose - und mit mehreren zusätzlichen Gesichtsfalten versehen an andererer Stelle wieder aufgestellt. Jetzt steht der Ex-Handballer in der Sportabteilung.

Zuvor war bekannt geworden, dass das Königshaus dem ehemaligen Handballspieler bereits im Jahr 2006 angeraten hatte, die Stiftung zu verlassen, weil diese allem Anschein nach ungeachtet ihrer angeblichen Gemeinnützigkeit nach Gewinnmaximierung strebte.

Vor einigen Tagen war bekannt geworden, dass die Regierung des damaligen Balearen-Premiers Jaume Matas (Volkspartei, PP) in einer Ausschreibung für Service-Leistungen im Rahmen eines Radrennens "Nóos" offensichtlich bereits den Zuschlag und dazu noch Geld gab, bevor er überhaupt Vorschläge eingereicht hatte. Die Zeitung "El Mundo" veröffentlichte Dokumente, die dies belegen sollen.

Auch in Valencia soll das Institut des Herzogs von Palma unsauber gearbeitet haben: Urdangarín wird vorgeworfen, 382.000 Euro öffentlicher Gelder eingesteckt zu haben, ohne eine Leistung im Rahmen der Planung eines Sportwettbewerbs erbracht zu haben. Dieser fand überhaupt nicht statt. Jetzt verkündete Landespremier Alberto Fabra (PP), den Vorfall untersuchen zu lassen.

Unterdessen wurde bekannt, dass Prinz Felipe offenbar die Strategie des Königshauses, auf Distanz zu Urdangarín zu gehen, mit dem Einverständnis seines Vaters, Juan Carlos, eingeleitet hat. Dem Vernehmen nach soll er dem designierten Ministerpräsidenten Mariano Rajoy (PP) und Oppositionschef Alfredo Pérez Rubalcaba (Sozialisten) angeraten haben, der Öffentlichkeit zu vermitteln, dass der Hof Urdangarín mit zunehmender Skepsis betrachte.