Die Anwohner an Palmas Ringautobahn wollen die balearische Landesregierung wegen Überschreitung der Lärmhöchstwerte verklagen. Die Vía Cintura auf Mallorca sei in den vergangenen 20 Jahren beständig ausgebaut worden, ohne auf die Anwohner Rücksicht zu nehmen, wird vor allem im Bereich des Génova-Tunnels kritisiert. Dieser verstärke durch seine offene Struktur den Autolärm zusätzlich.

Der Lärm durch den zunehmenden Autoverkehr sorge für gesundheitliche Probleme wie Schlaflosigkeit und eine Verringerung der Lebensqualität, so Anwohner Gabriel Vich gegenüber dem "Diario de Mallorca". Er verweist auf Messungen durch die Ortspolizei, bei denen 94 Dezibel vor dem Haus und 64 Dezibel im Inneren festgestellt worden seien. Zulässig sind dort laut Gesetz nur 45 Dezibel, nachts nur 40 Dezibel. Es sei unmöglich, während der Hauptverkehrszeiten auf der Terrasse zu sein.

Die Anwohner kritisieren, dass die Politiker der verschiedenen Regierungen nicht auf ihre Kritik eingegangen seien. Nun habe man die Sache einem Anwalt übergeben, auch Demonstrationen seien geplant. Die im Frühjahr 2011 abgewählte Mitte-Links-Regierung hatte eine Reduzierung der Höchstgeschwindkeit von 120 auf 110 Stundenkilometer auf der Ringautobahn geplant, die Pläne waren aber nach den Wahlen wieder einkassiert worden.