Im ersten Prozess gegen den früheren Ministerpräsidenten Jaume Matas hält die Staatsanwaltschaft nach der Aussage von Angeklagten, Zeugen und Sachverständigen die Forderung nach 8,5 Jahren Haft aufrecht. Wie am Montag (23.1.) bekannt wurde, machen die Antikorruptions-Staatsanwälte Pedro Horrach und Juan Carrau nach sieben Verhandlungstagen den früheren Politiker Matas weiterhin für Veruntreuung, Amtsmissbrauch, Betrug und Dokumentenfälschung verantwortlich. Fallen gelassen wurde hingegen die geforderte Haftstrafe für Dulce Llinares, frühere Leiterin der Verwaltung im Präsidialamt.

Matas werden in diesem ersten Prozess des Falls Palma Arena unter anderem Amtsmissbrauch, Veruntreuung öffentlicher Gelder, Betrug und Dokumentenfälschung vorgeworfen. Der Politiker soll in der Zeit seiner Regierung (2003-2007) mittels einer manipulierten Ausschreibung den Journalisten Antonio Alemany als Redenschreiber engagiert haben. Dabei floss angeblich auch Geld für nicht geleistete Arbeiten. Im Gegenzug habe Alemany in seiner Online-Zeitung und seiner Nachrichtenagentur Lobeshymnen über die Matas-Regierung verbreitet. Die Zahlungen seien über den Umweg einer PR-Agentur geleistet worden, um die Identität des Journalisten zu verschleiern. Der Schaden wird auf insgesamt 483.000 Euro beziffert.