Die balearische Gesundheitsministerin Carmen Castro (Volkspartei) hat nach heftigen Protesten im Krankenhaus Manacor die geplanten Kürzungen erst einmal auf Eis gelegt. Die fünf Stellen im Bereitschaftsdienst der Notaufnahme würden zunächst einmal nicht gestrichen, äußerte sie am Mittwoch (1.2.).

Nach ankündigung der Radikal-Kürzungen hatte zunächst der Leiter der Notfallaufnahme, Pere Serra Simó, seinen Rücktritt angekündigt. Kurz darauf schmiss auch sein Stellvertreter hin, Joan Bennàssar. Die weiteren 16 Ärzte der Abteilung erklärten sich solidarisch und kündigten an, die freigewordenen Stellen nicht zu besetzen.

Die Kürzungen von 25 Prozent der Stellen seien nicht zu verantworten, hatte Serra in einem Brief an die Geschäftsführung des Krankenhauses geschrieben. Er könne die medizinische Versorgung nicht mehr garantieren. Die Geschäftsführung verwechsle Kürzungen mit Effizienz, das Wohl der Patienten werde außer acht gelassen.

Rund 200 Ärzte, Pfleger und sonstige medizinische Angestellte hatte sich vor der Kehrtwende der Ministerin zudem an einer lautstarken Protestaktion im Krankenhaus von Manacor beteiligt. Mit Topfdeckeln und Trillerpfeifen demonstrierten sie vor den Räumen der Geschäftsführung gegen die Einsparungen.

Das Krankenhaus von Manacor ist für ein Einzugsgebiet von 180.000 Einwohnern im gesamten Südosten von Mallorca zuständig.