In Llucalcari an der Nordküste von Mallorca werden nun auch die weiteren zwei illegalen Häuser von Deutschen abgerissen. Die Vorarbeiten begannen bereits am 24. Januar, zunächst wurden wiederverwertbare Bauteile entfernt. Die Abriss-Arbeiten hat die Gemeinde Deià für 207.000 Euro vergeben - die Hälfte des Betrags, der ursprünglich vorgesehen war.

Der Eigentümer eines der Häuser, Fritz Seikowsky, kritisierte das Vorgehen gegenüber der Mallorca Zeitung scharf. So werde er darüber wachen, dass auch tatsächlich wieder der Naturzustand des Hauses wiederhergestellt werde, wie es das Abrissurteil vorsehe. Zum anderen kündigte er an, eine Sammelklage gegen weitere Immobilien im Gebiet der Tramuntana zu prüfen. Es sei offensichtlich, dass sich rund 800 Häuser in der Tramuntana in einer rechtlich vergleichbaren Situation befänden. Deswegen werde man erfragen, welche dieser Häuser im betroffenen Zeitraum gebaut worden waren. Er wolle keinem schaden, aber offenbar sei nur so die notwendige Aufmerksamkeit zu erreichen, um eine Gleichbehandlung zu garantieren. Seikowsky verwies zudem darauf, dass ihm eine Entschädigung verweigert werde.

Die umstrittenen vier Villen, die zum Teil Deutschen gehören, waren Ende der 80er Jahre an der Steilküste im Norden Mallorcas erbaut worden. Der Umweltschutzverband GOB hatte gegen den Bau in geschütztem Gebiet Anzeige erstattet und in einem jahrelangen Streit vor Gericht Recht bekommen. Die Baugenehmigungen seien illegal erteilt worden, heißt es im Urteil von 2005. Bürgermeister Jaume Crespí hatte zunächst argumentiert, dass die kleine Gemeinde unmöglich selbst für den Abriss aufkommen könne. Das Geld wurde schließlich durch ein Finanzierungsabkommen zwischen Gemeinde, Inselrat und Landesregierung aufgebracht.

Einen ausführlichen Bericht finden Sie im E-Paper der Mallorca Zeitung: epaper.mallorcazeitung.es.