Das balearische Oberlandesgericht hat zwei Mallorca- Deutsche wegen der Entführung eines Landsmanns zu zwei Jahren Haft verurteilt. Das Gericht in Palma sah es in seinem Urteil vom Montag (20.2.) als erwiesen an, dass die beiden Männer Ende 2010 ihr Opfer wegen ausstehender Schulden überfallen, gefesselt und gefangen gehalten hatten. Die beiden Angeklagten, von denen einer bereits in Untersuchungshaft einsaß, legten ein Geständnis ab und akzeptierten das Strafmaß.

Die Entführung trug sich laut dem Urteil in Cala Ratjada an der Ostküste von Mallorca zu. Bei dem Streit ging es um die Zahlung von 300 Euro. So hatte das Opfer im Oktober 2010 im Geschäft von einem der beiden Verurteilten ein Fahrrad geliehen, das dann gestohlen wurde. Die Deutschen vereinbarten als Entschädigung für das Fahrrad die Zahlung von 300 Euro in Raten. Doch als das Opfer diese nicht aufbringen konnte, griff ihn einer der beiden Verurteilten mit einer Eisenstange an. Zusammen mit einem Komplizen überwältigte er einige Tage später den Landsmann. Laut dem Urteil wurde er gefesselt, unter anderem am Strand von Cala Agulla verprügelt und zu Tode bedroht sowie in einen Keller gesperrt. Die Täter ließen ihn schließlich wieder laufen, als ihnen offenbar klar wurde, das sie auf diese Weise nicht zu ihrem Geld kommen konnten.

Neben der Haftstrafe verhängte das Gericht zudem ein Schmerzensgeld in Höhe von 1.500 Euro.