Das geplante Fünf-Sterne-Hotel in Sa Ràpita an der Südküste von Mallorca kann kommen. Die balearische Landesregierung hat das Bauvorhaben, ebenso wie ein Hotel in Canyamel (Park Hyatt), am Freitag (30.3.) zu "Projekten von allgemeinem Interesse" erklärt und damit den Weg für ein beschleunigtes Genehmigungsverfahren freigemacht. Das 20 Hektar große Baugrundstück liegt hinter dem Club Náutico von Sa Ràpita, in unmittelbarer Nähe des Strandes Es Trenc.

Nachdem die spanische Zeitung "El País" kritisch über das Bauvorhaben berichtet hatte, kam es am Montag (2.4.) zu einem Proteststurm im Internet. Die Gemeindeverwaltung Campos ließ eigens eine Pressekonferenz anberaumen, um das Vorhaben zu verteidigen. Baureferent Guillem Ginard von der Lokalpartei +Acció betonte, das Hotelprojekt sei "völlig legal". Campos´ Bürgermeister Sebastià Sagreras (Volkspartei) unterstrich, dass die Entscheidung der Inselregierung das Projekt "weder ermöglicht noch verhindert", sondern nur das Genehmigungsverfahren beschleunige.

Senator Joan Saura von der links-ökologischen Partei ICV unterdessen formulierte in einer offiziellen Anfrage an den spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy (PP) seine Befürchtung, durch die Sonderregelung der Inselregierung würde der Naturschutz ausgehebelt. Das "Riesenhotel" werde in nur 150 Metern Entfernung zum "jungfräulichen Strand Es Trenc" gebaut. Tourismusminister Carlos Delgado wies die Vorwürfe am Dienstag (3.4.) von sich. Saura "lüge", das Grundstück liege „fünf Kilometer von Es Trenc entfernt" und sei schon seit langem als Bauland ausgewiesen. Hintergrund der unterschiedlichen Einschätzungen: Der dem Hotel nächstgelegene Strandabschnitt zwischen Sa Ràpita und Ses Covetes wird auch als der Strand von Sa Ràpita und nicht Es Trenc bezeichnet.

Das Luxushotel mit insgesamt 1.200 Betten soll 120 Millionen Euro kosten und umweltverträglich in die Landschaft gesetzt werden. Die Bürgerinitiative "Salvem Sa Ràpita" hat im Internet bereits 19.000 Unterschriften gegen das geplante Hotel gesammelt.