Das balearische Bildungsministerium will im Schulwesen auf Mallorca durch größere Klassen und weniger Neueinstellungen von Lehrern 30 Millionen Euro einsparen. Das hat Bildungsminister Rafael Bosch am Montag (16.4.) nach einem Treffen in Madrid bekanntgegeben, wo den Bildungsministern der Regionen der neue Sparkurs der Zentralregierung vorgestellt worden war. Die Vorgaben seien größtenteils bereits in den Haushaltsplanungen auf den Balearen vorgesehen, so Bosch. Die Maßnahmen seien provisorisch und würden für zunächst zwei Jahre angewandt.

So werden ab dem neuen Schuljahr in der Grundstufe bis zu 30 Schüler pro Klasse zugelassen, in der Sekundarstufe bis zu 36 Schüler. Das sind 20 Prozent mehr als bislang erlaubt. Die Zahl der wöchentlichen Unterrichtsstunden in der Grundstufe wird wie bereits angekündigt auf 25 erhöht, im Fall der Sekundarstufe auf bis zu 20. Zudem sollen bei Krankheitsfällen erst nach 30 Tagen Aushilfskräfte eingesetzt werden. Keine Änderungen sind geplant bei Stipendien, Studiengebühren sowie der Finanzierung der staatlich finanzierten Privatschulen (colegios concertados).

Die Gewerkschaften gehen davon aus, dass durch den Sparkurs im neuen Schuljahr 600 bis 1.000 Lehrer weniger eingestellt werden. Kritik kam zudem von der sozialistischen Opposition sowie von Elternverbänden.

Um das Defizitziel von 1,5 Prozent des Bruttosozialprodukts zu erreichen, hatte die balearische Landesregierung vor kurzem ein Sparpaket von rund 350 Millionen Euro vorgestellt.