Der Untersuchungsrichter im Fall Palma Arena auf Mallorca, José Castro, hat die Kaution in Höhe von 2,5 Millionen Euro für den früheren Ministerpräsidenten Jaume Matas wieder aufgehoben. Das wurde am Freitag (13.4.) entschieden. Es bestehe keine Fluchtgefahr mehr, hieß es. Allerdings erhält Matas nur 2 Millionen Euro zurück, der restliche Betrag von 500.000 Euro wird als Sicherheit einbehalten in Folge der Haftstrafe, die vor kurzem gegen den Ex-Politiker ergangen war und die dieser bislang noch nicht angetreten hat. Auch die weiteren Auflagen bleiben in Kraft: Er muss sich regelmäßig bei der Polizei melden, verfügt über keinen Reisepass und darf nicht außer Landes reisen.

Die Millionen-Kaution war im März 2010 in Folge der Ermittlungen gegen ihn verhängt worden. Bei den zahlreichen Vorwürfen gegen den Ex-Premier geht es um Unregelmäßigkeiten rund um den Bau der gleichnamigen Radsportarena sowie die angebliche persönliche Bereicherung des Ehepaares. Matas ist in einem Dutzend Verfahren beschuldigt und war im März in einem ersten Verfahren ist in erster Instanz zu sechs Jahren Haft verurteilt worden Das Gericht in Palma de Mallorca sah es als erwiesen an, dass sich der frühere Politiker der konservativen Volkspartei (PP), langjährige Balearen-Premier (1996-1999 und 2003-2007) und spanische Umweltminister (2000-2003) des Betrugs, des Missbrauchs öffentlicher Gelder, der Dokumentenfälschung und der Rechtsbeugung schuldig gemacht hat.

Zur Begleichung der Kaution hatte Matas einen Kredit bei der Banco de Valencia aufgenommen. Als der Ex-Premier jedoch die Ratenzahlungen nicht begleichen konnte, wurde dessen Luxuswohnung in Palmas Altstadt zur Versteigerung freigegeben. An diesen Plänen soll nun offenbar aufgrund weiterhin offener Forderungen der Bank festgehalten werden - zur ursprünglichen Summe kommen nun Zinsen und Prozesskosten hinzu. Als Termin der Versteigerung wurde der 25. April festgelegt.