Im Zuge der sich verschärfenden Wirtschaftskrise hat auch die feindliche Stimmung in der Bevölkerung auf Mallorca gegenüber den Immigranten zugenommen. Wie eine Umfrage des Sozialforschungsinstituts Gadeso ergab, sind 72 Prozent der Befragten der Meinung, dass auf den Balearen zu viele Immigranten leben. Die überwiegende Mehrheit der Befragten stimmte der Auffassung zu, dass die Ausländer ihnen die Arbeitsplätze wegnähmen, die öffentliche Verwaltung überlasteten und sich ungenügend in die mallorquinische Gesellschaft integrierten.

Der Anteil der Befragten mit solchen Auffassungen ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Vertraten im Jahr 2008 noch 60 Prozent eine ablehnende Haltung gegenüber den Immigranten, stieg der Anteil im Jahr 2010 auf 63 Prozent. Der Ausländeranteil auf den Balearen beträgt rund 20 Prozent.

Eine Mehrheit der Befragten begrüßt es außerdem, dass die spanische Zentralregierung den Zugang von Immigranten ohne Aufenthaltsgenehmigung zum staatlichen Gesundheitssystem beschränken will. 74 Prozent stehen laut der Umfrage hinter der Entscheidung und verweisen auf die kritische wirtschaftliche Situation, 26 Prozent lehnen die Pläne ab. 83 Prozent der Befragten sind zudem der Meinung, dass illegale Ausländer abgeschoben werden sollten, für die Legalisierung ihrer Situation treten nur 3 Prozent ein.