Die Justizbehörden in Palma haben die Pfändung von elf Fincas der früheren Inselratspräsidentin Maria Antònia Munar angeordnet. Sie sollen als Sicherheit für eine Kaution dienen, die das Gericht wegen des Verdachts der Veruntreuung im Fall Can Domenge angeordnet hatte. Sechs der betroffenen Grundstücke befinden sich in Costitx, der Heimatgemeinde von Munar, die weiteren in den Gemeinden Llubí, Sineu und Palma. Zwei Immobilien gehören zu gleichen Teilen Munar und ihrem Mann. Außerdem wurden zwei Bankkonten gepfändet.

Die frühere Vorsitzende der mittlerweile wegen Skandalen aufgelösten Regionalpartei Unió Mallorquina (UM) sowie weitere Angeklagte im Korruptionsfall Can Domenge waren der Forderung nicht nachgekommen, Garantien für eine Kaution in Höhe von 37,1 Millionen Euro abzugeben. Die Pfändung betrifft neben Munar auch die frühere Parteispitze der UM, Miquel Àngel Flaquer, Miquel Nadal und Bartomeu Vicens.

Die Staatsanwaltschaft auf Mallorca fordert drei Jahre Haft für Munar. Ihr sowie den anderen Angeklagten werden unter anderem Amtsmissbrauch und Betrug vorgeworfen. In dem Fall Can Domenge geht es um die öffentliche Ausschreibung für den Bau einer gleichnamigen Luxussiedlung in Palma, die manipuliert worden sein soll. So erhielt eine Firma den Zuschlag für das Projekt, die 30 Millionen Euro geboten hatte - nur halb so viel wie ein weiterer Bewerber.