Freitag, 27.7.: Straßenblockade in Palma

Etwa 170 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes des Umweltministeriums, des Rathauses, des Müllabfuhrbetriebs Emaya und der Gerichte haben ab 10 Uhr vormittags den Innenstadtring blockiert. 30 Minuten ging auf der wichtigen Straße gar nichts mehr. Die Autofahrer wurden aufgefordert, aus Protest gegen die geplanten Einschnitte durch die Regierung Mariano Rajoy zu hupen. Um 12 Uhr wurde eine Menschenkette gebildet.

Donnerstag, 26.7.: Wütende Bürger dringen in Rathaus ein

Zwischen 300 und 500 wütende Beschäftigte des öffentlichen Dienstes, darunter auch Feuerwehrleute aus Palma, haben am Morgen vor dem Rathaus protestiert. Sie forderten eine Rücknahme der geplanten Einschnitte, wie etwa die Streichung des Weihnachtsgeldes. Es wurden sogar Knallkörper gezündet.

Ein Feuerwehrmann erklärte, dass "der Krieg kommen wird". Die Demonstranten schafften es, in das Gebäude vorzudringen, allerdings nicht bis in den SItzungssaal. Bürgermeister Mateu kam schließlich auf die Straße, um mit den Demonstranten zu sprechen.

Donnerstag, 19.7.: Groß-Demo gegen Einschnitte in Palma

Mehr als 20.000 Menschen – ungewöhnlich viel für Mallorca – haben im Zentrum von Palma gegen die von der Madrider Zentralregierung beschlossenen neuen Einschnitte protestiert. Sämtliche wichtigen Gewerkschaften hatten zu der Demonstration aufgerufen. Während es in Palma nicht zu Zwischenfällen kam, eskalierte die Situation in Madrid: Die Polizei setzte dort in der Nacht zum Freitag Gummigeschosse ein. Zudem trieb sie am Abend am zentralen Platz Puerta del Sol kleinere Gruppen von Demonstranten mit Schlagstöcken auseinander. Nach Polizeiangaben wurden sieben Demonstranten festgenommen und sechs Menschen verletzt.

Bei der Großdemonstration in Madrid hatten Hunderttausende Spanier gegen die neuen Sparmaßnahmen der Regierung protestiert. Die Demonstranten versammelten sich unter dem Motto „Sie wollen das Land ruinieren, das müssen wir verhindern" im Zentrum der Hauptstadt. Zu Protesten hatten die Gewerkschaften in insgesamt 80 spanischen Städten aufgerufen.

Ministerpräsident Mariano Rajoy hatte vor einer Woche ein neues Paket angekündigt, mit dem der Haushalt bis Ende 2014 um 65 Milliarden Euro entlastet werden soll. Unter anderem sollen die Mehrwertsteuer von 18 auf 21 Prozent angehoben und die Arbeitslosenhilfe gekürzt werden. Außerdem bekommen Angestellte im öffentlichen dienst dieses Jahr kein Weihnachtsgeld.

Die Gewerkschaften wollen ihre Proteste weiter forcieren. Sie drohten damit, zu einem neuen Generalstreik im September aufzurufen. Die regierende Volkspartei von Rajoy, die im Parlament die absolute Mehrheit stellt, hatte am Donnerstag das umstrittene Sparpaket gebilligt. Die Opposition votierte geschlossen dagegen. Die Sparmaßnahmen enthalten neben der drastischen Anhebung der Mehrwertsteuer die Abschaffung des Weihnachtgeldes für die Staatsangestellten.

Freitag, 13.7.: Beschäftigte im Öffentlichen Dienst protestieren

Etwa hundert Mitarbeiter im öffentlichen Dienst haben in Palma de Mallorca gegen die von der konservativen Madrider Zentralregierung beschlossenen Kürzungen protestiert. Vor dem Gerichtsgebäude in sa Gerreria kamen sie einem Aufruf der Gewerkschaften CCOO, UGT und CSI-F nach. Die Beschäftigten müssen dieses Jahr auf ihr Weihnachtsgeld verzichten. Unter anderem wurde lautstark der Rücktritt des spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy gefordert. Der Straßenverkehr wurde teilweise aufgehalten. Man sei von der Regierungen zugunsten von Reichen und Banken "bestohlen" worden.

Mittwoch, 27.6.: Hunderte gegen Einschnitte bei Erziehung

Hunderte Eltern von Schülern sind in Palma auf die Straße gegangen, um gegen die von der Landes-Regierung angekündigten Einschnitte im Erziehungsbereich zu protestieren. Die Vertreter von "Coapa" und "Fapa" marschierten in grünen T-Shirts an Ministerpräsident José Ramón Bauzás Büro vorbei und pfiffen durch Plastik-Trichter. Auch Lehrer und Kinder nahmen an dem Protestumzug teil.

Mittwoch, 20.6.: 1.300 Menschen bei Demo in Palma

Unter dem Motto "halte nicht den Mund, verteidige deine Rechte" haben etwa 1.300 Menschen in Palma de Mallorca gegen die Einschnitte der Regierung Mariano Rajoy und der Landes-Regierung protestiert. Die Gewerkschaftsführer von UGT, STEI-i und CC OO auf den Balearen, Katiana Vicens, Lorenzo Bravo und Biel Caldentey, marschierten an der Spitze des Protestzugs. Sie kündigten an, zu weiteren Kundgebungen aufzurufen. Auch in vielen anderen spanischen Städten gab es Protestzüge.

Montag, 18.6.: Protestler protestieren mit Schwarzfahren

Die Protestbewegung "No vull pagar" auf Mallorca ("Ich will nicht zahlen") hat den Zentralbahnhof von Palma erreicht. Rund hundert Personen weigern sich, ihre Zugtickets zu zahlen. Damit protestieren sie gegen die vor kurzem beschlossene Erhöhung der Fahrkartenpreise, die Ausdünnung des Fahrplans sowie die Entlassung von Mitarbeitern. Beamte der Nationalpolizei nehmen die Personalien der Personen auf, die sich weigen zu zahlen. Die Eisenbahngesellschaft SFM kündigt, Bußgeldverfahren gegen sie einzuleiten.

Fotogalerie: "Ich will nicht zahlen"

Vor einigen Wochen hatten Aktivisten eine ähnliche Aktion am Sóller-Tunnel gestartet und sich dort geweigert, die vorgeschriebene Maut für die Tunneldurchfahrt zu zahlen.

Dienstag, 12.6.: Einschnitte bei Erziehung: 500 Protestler in Manacor

Mitarbeiter des von der Schließung bedrohten Joan-March-Krankenhauses bei Palma kritisieren angebliche Pläne, zwei Stockwerke des Spitals bereits im Juli zu schließen. 300 Menschen fordern den Rücktritt der Krankenhaus-Spitze. Gegen geplante Einschnitte im Erziehungsbereich protestieren 500 Menschen in Mallorcas zweitgrößter Stadt Manacor. Sie fordern zudem eine Wiederaufwertung des Katalanischen gegenüber dem Spanischen.

Montag, 11.6.: 3.000 Euro Strafe gegen Anti-Bauzá-Protestler

Die Guardia Civil belegt drei Einwohner von Pollença im Nordosten von Mallorca, die gegen den Balearen-Premier José Ramón Bauzá protestiert hatten, mit hohen Geld-Strafen. Ein Beschuldigter muss 3.000 Euro zahlen, weil er am 22. Mai die Polizei aufgefordert haben soll, nicht seine Tochter zu filmen. Ein anderer soll sich geweigert haben, seinen Personalausweis vorzuzeigen. Ein weiterer Demonstrant muss 300 Euro zahlen, weil er mit Wasserballons geworfen haben soll.

Freitag, 8.6.: Protest gegen Privatisierung des Kindergartens in Arenal

Rund 200 Eltern, Angehörige und Erzieher des Kindergartens von Arenal an der Playa de Palma protestieren gegen die Entscheidung der Stadtverwaltung von Palma de Mallorca, die Einrichtung zu privatisieren. Die Privatisierung habe zur Folge, dass zahlreiche Angestellte nicht weiterbeschäftigt und bestehende Strukturen aufgelöst würden, heißt es.

Am Borne in Palma de Mallorca unterdessen gibt es musikalischen Protest: Mehrere Chöre geben Konzerte aus Solidarität mit den Mitarbeitern der Krankenhäuser Hospital General und Joan March, die geschlossen werden sollen.

Freitag, 1.6.: Senioren stürmen Bankia-Filiale in Palma

Ein Dutzend Senioren der Initiative "Yayoflautas" auf Mallorca stürmt eine Filiale der krisengeschüttelten Bankia am Innenstadtring in Palma und überreicht dort dem Filialleiter ein Protestschreiben. Die Senioren-Aktivisten fordern, statt den Banken die Gesellschaft zu retten, die Qualität im Gesundheits- und Erziehungssystem zu garantieren und für eine gerechtere Verteilung des Besitzes zu sorgen. Der Filialleiter weigert sich zunächst, die Gruppe zu empfangen, lässt sie dann aber doch vor. Nach der Übergabe ihres Manifests ziehen die Senioren wieder friedlich von dannen.

Die spanienweite Initiative hatte sich im Zuge der Bewegung 15. Mai vor einem Jahr gegründet, die Senioren wollen an der Seite ihrer Enkel gegen die Folgen der Krise in Spanien kämpfen. (die Yayoflautas auf Mallorca bei Facebook).