Endlich steht zumindest annähernd fest, wie die freie Wahl der Unterrichtssprache in der Vorschule und den ersten beiden Jahren der Grundschule (Drei- bis Siebenjährige) in den öffentlichen Schulen der Balearen in die Praxis umgesetzt wird.

Kultusminister Rafael Bosch (PP) erklärte am Mittwoch (9. 5.), dass in den Schulen verschiedene Zweige (Spanisch und Katalanisch) eingerichtet werden sollen. Grundsätzlich werde die Umsetzung der Sprachwahl aber von jeder Einrichtung in Eigenregie organisiert. Keinesfalls sollten Kinder auf verschiedene Schulen verteilt werden. In kleinen Schulen könnten laut Bosch die Klassen auch nur zeitweise in verschiedene Gruppen geteilt werden. Möglich gemacht werde die freie Sprachwahl auch dann, wenn nur ein einziger Schüler eine andere Sprache als die Mehrheit wähle.

Bosch gab allerdings zu, dass in den ersten Jahren der neuen Maßnahme die Organisation in den Schulen schwieriger werde. Laut Bosch können auch bereits eingeschulte Kinder einen Wechsel der Sprache beim Kultusministerium beantragen. Ab der dritten Grundschulklasse sollen alle Kinder gemeinsam auf Katalanisch und Spanisch unterrichtet werden, so dass sie nach dem Abschluss der Grundschule beide Sprachen gleich gut beherrschen.

Eltern wählen die Sprache, in der ihre Kinder Lesen und Schreiben lernen sollen, bei der Schulanmeldung aus. Die Formulare werden seit Montag (7.5.) in den Schulen der Balearen ausgegeben. Die Anmeldeformulare müssen zwischen 14. Mai und 28. Mai abgegeben werden.

Die freie Wahl der Unterrichtssprache war ein wichtiges Wahlversprechen der PP. Nun wird es zumindest zum Teil realisiert.