Balearen-Premier José Ramón Bauzá (Volkspartei PP) hat sich erneut mit starkem Geleitschutz der Wut katalanistischer Mallorquiner erwehren müssen. In Pollença und Santa Margalida mussten am Dienstag (22.5.) etwa 30 Angehörige der Guardia Civil etwa hundert Demonstranten auf Distanz zu dem Politiker halten. In Pollença pfiffen rund 300 Protestler Bauzá aus und trommelten auf die Fensterscheiben seines Autos, die Zentrale der Volkspartei musste bewacht werden. In Santa Margalida hatte der Ministerpräsident alle Mühe, zusammen mit Parteifreunden eine Bar zu betreten. Dort bedrängten ihn etwa 200 Menschen.

Bereits vor einigen Tagen war Bauzá von Demonstranten in die Enge getrieben worden. Rund 350 Aktivisten gingen ihn am Freitag (18.5.) in Sa Pobla an, als er zu einer Versammlung des Ortsverbands der konservativen Volkspartei (PP) eintraf. Im Gegensatz zu Zusammenstößen in den vergangenen Tagen in Manacor und Inca warfen die Demonstranten diesmal nicht mit Eiern oder anderen Objekten, dennoch kam es zu kritischen Situationen, als die Sicherheitsleute versuchten, die Absperrung auszuweiten.

Hintergrund der Zusammenstöße ist die Sprachpolitik der Landesregierung. Die Demonstranten werfen Bauzá vor, die Inselsprache Katalanisch zurückzudrängen. So ist die Sprache keine unabdingbare Voraussetzung für mehr für Jobs in der öffentlichen Verwaltung. Zudem sollen Eltern über die Unterrichtssprache ihrer Kinder in den unteren Klassenstufen entscheiden dürfen. Auch der allgemeine Unmut über Einschnitte dürfte den Protest wachsen lassen.