Ermittler der Guardia Civil haben am Dienstag (20.5.) Unterlagen in der balearischen Gesundheitsbehörde Ibsalut in Palma beschlagnahmt, die in Zusammenhang mit Ausschreibung, Bau und Erweiterung des Landeskrankenhauses Son Espases stehen. Es handelt sich um Ermittlungen wegen des Verdachts, dass öffentliche Gelder in Millionenhöhe zweckentfremdet worden sein könnten, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet. Die Durchsuchung dauerte mehrere Stunden.

Das Landeskrankenhaus war in der Legislaturperiode von Balearen-Premier Jaume Matas (2003-2007) geplant worden. Die in den Folgejahren regierende Mitte-Links-Koalition hatte das Projekt nach der Vornahme von Änderungen weitergeführt, so dass Son Espases schließlich mit Verspätung Anfang 2011 seinen Betrieb aufnehmen konnte. Es ersetzt das frühere Landeskrankenhaus Son Dureta, dessen Räumlichkeiten derzeit leerstehen.

Hintergrund sind Ermittlungen gegen das balearische Tourismusinstitut im Jahr 2010. Es hatte Verträge mit einer PR-Agentur ausgehandelt, die wiederum die Wahlkampfkampagne der konservativen Volkspartei (PP) organisiert hatte. Die Ermittler gehen dem Verdacht nach, dass die PR-Agentur bei öffentlichen Ausschreibungen von Institutionen bevorzugt worden sein könnte.