Ermittler der Guardia Civil haben am Dienstag (20.5.) Unterlagen in der balearischen Gesundheitsbehörde Ib-Salut in Palma beschlagnahmt, die in Zusammenhang mit Ausschreibung, Bau und Erweiterung des Landeskrankenhauses Son Espases auf Mallorca stehen. Ermittelt wird wegen des Verdachts, dass öffentliche Gelder in Millionenhöhe über Firmen zweckentfremdet worden sein könnten, die auch im Zentrum der spanienweiten Korruptions- und Spendengeldaffäre €Gürtel" stehen.

Das Landeskrankenhaus im Norden von Palma de Mallorca war in der Legislaturperiode von Balearen-Premier Jaume Matas (2003-2007) geplant worden. Die Landesregierung hatte im Dezember 2006 den Auftrag für Bau und Betrieb des Krankenhauses an das Konsortium UTE Dragados-FCC Construcciones-Llabrés Feliu y Melchor Mascaró vergeben. Ein weiteres Konsortium, das sich ebenfalls in der Ausschreibung beworben hatte und leer ausgegangen war, hatte daraufhin die Landesregierung angezeigt. Es sei nicht nach wirtschaftlichen, sondern politischen Faktoren entschieden worden, so der Vorwurf. Die Anzeige war folgenlos geblieben. Nun wird unter anderem untersucht, ob die Ausschreibung manipuliert oder Insider-Informationen weitergegeben worden sein könnten.

Die in den Folgejahren regierende Mitte-Links-Koalition hatte das Projekt modifiziert und weitergeführt, so dass Son Espases schließlich mit Verspätung Anfang 2011 seinen Betrieb aufnehmen konnte.