Nur noch zehn Prozent der Angestellten der balearischen Landesregierung müssen die katalanische Sprache beherrschen. Das steht fest, nachdem die regierende Volkspartei (PP) mit einer Gesetzesänderung die Zugangsvoraussetzungen für den öffentlichen Dienst auf Mallorca geändert hat. Die Inselsprache wird demnach im Fall von 654 Arbeitsplätzen verlangt. Dabei handelt es sich um Mitarbeiter, die beispielsweise im Publikumsverkehr arbeiten. Darüber hinaus müssen auch Lehrer Katalanisch-Kenntnisse vorweisen. Für die restlichen Mitarbeiter sowie auch die Ärzte im öffentlichen Gesundheitssystem dagegen sind die Sprachkenntnisse keine Zugangsvoraussetzung mehr.

Die Regierung begründet die Gesetzesänderung damit, dass qualifizierte Personen ohne oder mit wenig Katalanisch-Kenntnissen problemlos in der öffentlichen Verwaltung eine Anstellung finden können. Zudem werde jeder Angestellte dabei unterstützt, die Inselsprache zu lernen.

Die katalanische Sprache, die während des Franco-Regimes (1939-1975) unterdrückt worden war, wurde vor allem von der Mitte-Links-Vorgängerregierung stark gefördert. Der jetzige Balearen-Premier José Ramón Bauzá war dagegen mit dem Wahlversprechen angetreten, die beiden Sprachen gleichberechtigt behandeln zu wollen.