Rund 6.000 Personen haben am Sonntagabend (30.12.) auf Mallorca für die Unabhängigkeit der sogenannten "Països Catalans" von Spanien demonstriert, also der katalanischsprachigen Regionen Katalonien und Balearen. Aufgerufen hatte zu der Kundgebung die Initiative "31D", deren Name sich auf das Datum des 31. Dezember bezieht. An diesem Tag im Jahr 1229 hatte der katalanische Eroberer-König Jaume I. die Stadt Palma eingenommen und die Araber besiegt.

Die Demonstranten versammelten sich auf dem Borne-Boulevard und riefen in Sprechchören "Unabhängigkeit". Es gebe jeden Tag mehr Gründe, diese einzufordern, sagte Sprecher Joan Mateu Ferrando. Wenn die katalanische Regionalregierung ein Referendum zur Unabhängigkeit plane, dürften die Balearen nicht zurückbleiben, sondern müssten gemeinsame Sache mit der Nachbarregion machen.

Umfrage: Unabhängigkeit auch für Mallorca?

An der Kundgebung nahmen auch Vertreter der Linkspartei Esquerra Republicana teil sowie Biel Barceló, Sprecher des oppositionellen Parteienbündnisses PSM-IV-ExM im Balearen-Parlament. Die Region der Balearen habe ein Recht, über ihre Zukunft zu entscheiden und sich gegen die Vereinnahmung durch den spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy zu wehren, so Barceló.

Im Gegensatz zu Katalonien hat die Unabhängigkeitsbewegung auf Mallorca vergleichsweise wenig Anhänger. Zwar wird regelmäßig eine finanzielle Besserstellung der Balearen gefordert, für eine Loslösung von Spanien tritt jedoch nur eine Minderheit ein.