Die Umweltschutzvereinigung Gob auf Mallorca hat Strafanzeige wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten bei der Erschließung des Feuchtgebiets Ses Fontanelles bei Palma erstattet. Die Arbeiten auf dem Gelände an der Playa de Palma, auf dem ein Einkaufs- und Vergnügungszentrum entstehen soll, verstießen gegen Auflagen geschützter Lebensräume, heißt es in einer Mitteilung vom Freitag (28.12.). Die Umweltschützer verlangen einen sofortigen Baustopp.

Bei Ses Fontanelles handle es sich um das letzte Feuchtgebiet im Stadtgebiet Palma. Von den jetzigen Plänen sei es in seiner Existenz bedroht. Obwohl zahlreiche Studien und Berichte angefertigt worden seien, griffen nun die Baumaschinen in die Naturlandschaft ein, heißt es.

Um das Projekt an der Playa de Palma wird seit Jahren gestritten. Nach der Genehmigung im Jahr 2007 hatte die Mitte-Links-Regierung (2007-2011) einen Baustopp verhängt. Umweltschützer verwiesen auf endemische Pflanzen wie Limonium barceloi, die durch das Projekt bedroht seien. Einzelhändler in Palmas Innenstadt fürchten um die Zukunft traditioneller Geschäfte. Die Volkspartei (PP) dagegen argumentierte, dass Entschädigungsforderungen in Millionen-Höhe gezahlt werden müssten, wenn das bereits genehmigte Projekt nicht fortgesetzt werde. Der Baustopp wurde schließlich im Sommer dieses Jahres aufgehoben, auch das balearische Umweltministerium hat das Projekt inzwischen genehmigt, so dass vor kurzem die Erschließungsarbeiten beginnen konnten.