Die Überreste von Juan March, der 1926 auf Mallorca die Banca March gründete, sollen am 7. März um 9 Uhr morgens auf dem Friedhof von Palma exhumiert werden. Das gab ein Gericht in Madrid bekannt. Hintergrund der Exhumierung ist die Vaterschaftsklage einer bisher nicht öffentlich in Erscheinung getretenen Person, die bereits 2011 eine DNA-Probe beantragt hatte, um zu prüfen, ob ein Anspruch auf das Erbe des 1962 verstorbenen Millionärs besteht.

Ein erster Termin für die Öffnung des großen Mausoleums war für September 2012 angesetzt, dann aber aufgrund der hohen Kosten für die Exhumierung verschoben worden. Da sich in der Grabkammer zahlreiche wertvolle Statuen befinden, muss sie mithilfe eines Spezialkrans geöffnet werden. Personal- und Materialkosten für den Einsatz belaufen sich auf 20.000 Euro.

Die Chancen für den oder die Klägerin stehen nicht schlecht: Bevor eine solch aufwendige Exhumierung genehmigt wird, greifen Gerichtsmediziiner auf DNA-Proben von lebenden Verwandten zurück. Erst wenn der Vergleich der Proben eine Verwandtschaft nahelegt, kann es zur Exhumierung kommen. Sollte der unbekannte Nachkomme Marchs, der zwischen 65 und 70 Jahre alt sein soll, als solcher anerkannt werden, steht ihm ein Drittel des Erbes in Höhe von 220 Millionen Euro zu. Die beiden legitimen March-Söhne Juan und Bartolomé sind bereits verstorben.

Mallorcas berühmtester Selfmade-Man hatte mit seinem Sinn fürs Geschäft, mit Schmuggelzügen und dem Aufbau der gleichnamigen Bank nicht nur einen sagenhaften Reichtum angehäuft, sondern als Finanzier Francos auch dem Putsch gegen die Zweite Republik im Jahr 1936 zum Erfolg verholfen. Das Firmenimperium ist heute unter den Enkeln aufgeteilt. Der Besitz umfasst unter anderem Bauunternehmen, Energieversorger, Industriebetriebe oder etwa die Sicherheitsfirma Prosegur. Banca March ist heute eine der zehn größten Banken Spaniens mit mehr als 300 Filialen.