Eine geplante Reform der Besoldung der Bürgermeister in Spanien hat gravierende Konsequenzen für die Gemeindeoberen auf Mallorca. So hat die spanische Regierung angekündigt, dass etwa für Bürgermeister in Kommunen mit weniger als 1.000 Einwohnern kein Gehalt mehr aus Madrid gezahlt werde. Das betrifft auf Mallorca die Gemeinden Escorca, Estellencs, Banyalbufar, Fornalutx, Deià und Ariany. Festgelegt wird zudem eine maximale Zahl von Beraterverträgen - in Gemeinden mit weniger als 5.000 Einwohnern sind gar keine mehr erlaubt.

Betroffen sind außerdem die Gemeinde Calvià im Südwesten von Mallorca - hier muss das Gehalt von Bürgermeister Manuel Onieva von derzeit knapp 73.000 Euro auf 65.000 Euro gesenkt werden - sowie Sóller an der Nodküste: Für Bürgermeister Carlos Simarro bedeutet die Reform eine Kürzung des Gehalts von derzeit 59.000 Euro auf 45.000 Euro.

Joan Alberti (Volkspartei, PP), Bürgermeister von Fornalutx und Vorsitzender des Verbands der Kommunen auf den Balearen, kritisierte die Reform scharf. Gespart werde am falschen Ende: Nun sei zu befürchten, dass viele für die Lokalpolitik geeignete Personen die Privatwirtschaft vorzögen. Die Einsparungen gingen zu Lasten der Bürger. Jaume Crespí, Bürgermeister von Deià, warnte, dass mit der Reform der Korruption Tür und Tor geöffnet werde, da Gemeindepolitiker nicht mehr von ihrem Gehalt leben könnten.