Die Angestellten des von der Pleite bedrohten Touristikunternehmens Orizonia auf Mallorca hoffen auf die Rettung eines Teils ihrer Arbeitsplätze. So kündigte der Konzern am Dienstag (19.2.) an, dass man die Airline Orbest sowie die Reisebüro-Kette Vibo an die Barceló-Gruppe verkaufen wolle. So könnten rund 800 Jobs gerettet werden. Hoffnung bestehe zudem für die Agenturen Iberojet und Iberojet Transcontinental, auch ihr Verkauf werde verhandelt.

Am Montag hatten Firmenvertreter die Belegschaft vor einer drohenden Zahlungsunfähigkeit informiert. Man werde den überwiegenden Teil der rund 5.000 Mitarbeiter entlassen - davon rund 1.000 auf Mallorca - und ein Konkursverfahren initiieren, hieß es.

Rund 500 Mitarbeiter versammelten sich am Montagmittag vor dem Firmensitz zu einem Protest. Sie fürchten, angesichts der rechtlich unklaren Situation kein Gehalt zu bekommen aber auch noch kein Arbeitslosengeld beantragen zu können. Reisebüros schlossen, auch Websites von Reiseagenturen des Konzerns waren zwischenzeitlich nicht mehr abrufbar.

Der verschuldete Konzern war zwar vor kurzem vom Konkurrenten Globalia übernommen worden, zu dem unter anderem Air Europa und Viajes Halcón gehören und das als größtes Tourismusunternehmen Spaniens gilt. Doch zwischenzeitlich wurde bekannt, dass Globalia nicht weiteres Geld bei Orizonia zuschießen will.

Orizonia war erst im Jahr 2006 gegründet worden und verfügt neben 950 Reisebüros in Spanien und Portugal mit der Fluglinie Orbest auch über eine Flotte von neun Flugzeugen. Die Hotelkette Luabay gehört mit elf Häusern in ganz Spanien ebenfalls zu Orizonia. Erst im Sommer vergangenes Jahres waren drei der Häuser in Cala Major bei Palma aufwendig renoviert worden.