Mehr als 3.000 Teilnehmer haben am Samstag (23.2.) auf Mallorca gegen Korruption protestiert. Die Demonstration, die Teil einer spanienweiten Aktion war, richtete sich auch gegen die Sparpolitik der spanischen Regierung in Erziehung und Gesundheit sowie gegen Entlassungen in krisengeschüttelten Unternehmen wie Orizonia oder Iberia. Von der Plaça d'Espanya in Palma führte der Protestmarsch durch die Straßen der Innenstadt bis zur Blumen-Rambla, die bis vor kurzem noch den Namen des Herzogs von Palma, des wegen Korruption beschuldigten königlichen Schwiegersohns Iñaki Urdangarin, getragen hatte, und zum Borne-Boulevard.

Die Teilnehmer machten ihrer Wut auf vielerlei Weise Luft. So verteilte etwa ein als spanischer Ministerpräsident Mariano Rajoy (Volkspartei, PP) verkleideter Aktivist Umschläge an Passanten, womit er auf die Schwarzgeldaffäre rund um den ehemaligen Schatzmeister Bárcenas anspielte. Transparente zeigten Wortspiele zum Urdangarin-Skandal. Der Tag der Veranstaltung fiel nicht nur mit dessen zweiter Vorladung zusammen, sondern ist auch der 32. Jahrestag des Putschversuchs, bei dem Militärs das spanische Parlament gestürmt hatten.