Die balearische Landesregierung hat sich bereit erklärt, den Großteil der Kosten zu übernehmen, die der gerichtlich angeordnete Abriss der Bauruinen von Ses Covetes am Es-Trenc-Strand im Süden von Mallorca verursachen wird. Ein Abkommen, das Landesregierung und Gemeinde laut einer Ankündigung vom Montag (4.3.) schließen wollen, sieht vor, dass die Kommune nur 25 Prozent beisteuern muss. Den Abriss selbst soll der Inselrat in die Hand nehmen, voraussichtlich über die Baufirma Tragsa, aber auch der Auftrag an eine externe Firma wird geprüft. Die Arbeiten müssen laut der Frist des balearischen Oberlandesgerichts bis zum 15. März beginnen.

Das Gericht hatte den Abriss der Bauruinen im November vergangenen Jahres angeordnet. Der Komplex aus 13 Gebäuden neben der Siedlung Ses Covetes müsse bis zum 15. Mai 2013 verschwinden, heißt es in der Entscheidung. Das Gelände müsse zudem renaturiert werden, um den Zustand vor 1992, vor Beginn der Bauarbeiten, wieder herzustellen.

Umweltschützer und Oppositionspolitiker hatten zuletzt scharfe Kritik an dem Abrissplan geübt, den der Bürgermeister von Campos, Sebastián Sagreras, für die Bauruinen vorgelegt hat. So wird kritisiert, dass die Gemeinde den Bauschutt auf dem Gelände verscharren wolle. Das sei eine "Ungeheuerlichkeit" und "illegal". Verwiesen wird zudem darauf, dass der Plan auch die Richter empören dürfte. So wird in dem Urteilsspruch vom November vergangenen Jahres gefordert, das Gelände zu renaturieren und den früheren Zustand wieder herzustellen.

Bürgermeister Sagreras hat zudem Ärger wegen der Einhaltung von Terminen. So wurde er vom Gericht mit einer Geldbuße in Höhe von 1.500 Euro belegt. Sagreras habe es versäumt, rechtzeitig eine Firma zu benennen, die den Abriss der illegalen Bauruinen übernehmen werde, heißt es in der Entscheidung vom Dienstag (26.2.). Die Strafe muss der Bürgermeister aus seiner Privatkasse begleichen.

Die Bauruinen verschandeln seit dem Jahr 1995 die Landschaft am bekanntesten Naturstrand von Mallorca, praktisch jeder Strandbesucher kommt an den halbzerfallenen und mit Graffiti verunzierten Gebäuden vorbei. Der Bau war nach einer Anzeige des Umweltschutzverbandes Gob gestoppt worden. In mehreren Gerichtsurteilen wurde seitdem festgestellt, dass die Siedlung zu nahe an der Küste gebaut wurde und die Baugenehmigung der Gemeinde Campos für die 68 Apartments nichtig ist.