Calvià sagt der Straßenprostitution erneut den Kampf an: Die Volkspartei (PP) der Gemeinde im Südwesten von Mallorca will in der kommenden Ratssitzung am Mittwoch (27.3.) einen Antrag vorstellen, wonach die Zentralregierung in Madrid der Ortspolizei ein spanienweit gültiges Gesetz an die Hand geben sollte. Dieses würde es ermöglichen, sowohl gegen Prostituierte, die ihre Dienste auf öffentlichen Straßen anbieten, als auch gegen diejenigen, die sie dazu zwingen, Strafen zu verhängen.

Umfrage: Sollte die Prostitution strikt verboten werden?

Bisher fehle den Beamten, die sich allein im vergangenen Jahr 2.300 Stunden ihrer Arbeitszeit mit dem Thema Straßenprostitution befasst haben, eine wirksame Handhabe, betonte die stellvertretende Vorsitzende der PP, Cristina Tugores. Dabei sei die konsequente strafrechtliche Verfolgung die einzige Möglichkeit, das Problem zu lösen.

Vor allem in Magaluf nimmt die Prostitution während der Hauptsaison Überhand - zum Leidwesen von Anwohnern, Hoteliers und Einzelhändlern. Zudem werden immer wieder Touristen Opfer von Diebstählen oder gar gewalttätigen Übergriffen.

Die Gemeinde Calvià hatte bereits 2004 versucht, die Straßenprostitution mit einem Verbot auszumerzen. Allerdings hatte das Landgericht die Gemeindeverordnung 2008 zu Fall gebracht. Es hielt es für unangemessen, eine Ordnungswidrigkeit strafrechtlich zu ahnden. In der Folge hatte die Zahl der Frauen, die ihre Dienste auf der Straße anboten, wieder stark zugenommen.