Die Abrissarbeiten in der Ruinensiedlung von Ses Covetes im Süden von Mallorca haben offiziell begonnen. Ein Bagger zerstörte am Dienstagmittag (2.4.) vor den Augen von Anwohnern und Urlaubern die Fassaden des ersten Gebäudes.

Die Bauruinen am malerischen Es-Trenc-Strand verschandeln seit dem Jahr 1995 die Landschaft, praktisch jeder Strandbesucher kommt an den halbzerfallenen und mit Graffiti verunzierten Gebäuden vorbei. Der Bau war nach einer Anzeige des Umweltschutzverbandes Gob gestoppt worden. In mehreren Gerichtsurteilen wurde seitdem festgestellt, dass die Siedlung zu nahe an der Küste gebaut wurde und die Baugenehmigung der Gemeinde Campos für die 68 Apartments nichtig ist.

Die balearische Landesregierung hatte sich im Februar bereit erklärt, den Großteil der Kosten für die Abrissarbeiten zu übernehmen. Ein Abkommen zwischen Landesregierung und Gemeinde sieht vor, dass die Kommune nur 25 Prozent beisteuern muss. Den Abriss hat der Inselrat in die Hand genommen.

Das Oberlandesgericht der Balearen hatte den Abriss der Bauruinen im November vergangenen Jahres angeordnet. Der Komplex aus 13 Gebäuden neben der Siedlung Ses Covetes müsse bis zum 15. Mai 2013 verschwinden, hieß es in der Entscheidung. Das Gelände müsse zudem renaturiert werden, um den Zustand vor 1992, vor Beginn der Bauarbeiten, wieder herzustellen.