Nach Zusammenstößen zwischen einer Gruppe von Deutschen und Senegalesen an der Playa de Palma hat die Polizei auf Mallorca ihre Präsenz in der Urlauberhochburg verstärkt. Die ersten Zwischenfälle wurden bereits am Freitagabend (17.5.) registriert. Eine Gruppe von rund 20 Deutschen ging mehrfach auf eine Gruppe von schwarzafrikanischen Straßenhändlern los. Mehrere Personen wurden dabei verletzt.

Ersten Polizeiinformationen zufolge besteht der Verdacht, dass es sich bei den Schlägern um extra aus Deutschland angereiste Neonazis handeln könnte. Bestätigt haben sich die Mutmaßungen über eine rechtsradikale Gesinnung der Rädelsführer bisher aber nicht, teilte ein Polizeisprecher am Dienstag (21.5.) mit. Man habe die Personalien der Angreifer aufgenommen und untersuche nun deren politischen Hintergrund. Die Ermittlungen, auch in Deutschland, dauern an.

Waffen seien nach ersten Erkenntnissen keine im Spiel gewesen, so der Sprecher. Die Straßenverkäufer seien erfahrungsgemäß unbewaffnet, die Aggressionen seien eindeutig von der Gruppe der Deutschen ausgegangen. Auf Seite der Senegalesen habe es mindestens drei Verletzte gegeben, erklärte deren Sprecher am Dienstag. Einer der Männer habe sogar im Krankenhaus behandelt werden müssen.

Die fliegenden Händler haben in der Regel keine Aufenthaltsgenehmigung und schlagen sich mit dem Verkauf von Billigartikeln sowie gefälschter Markenware durch. Am Sonntag (19.5.) sorgte ein Großaufgebot der Polizei dafür, dass sich die Zwischenfälle nicht wiederholten. Zwei deutsche Rädelsführer seien inzwischen wieder abgereist.