Im zweiten Schuljahr, in dem auf den Balearen die Hauptunterrichtssprache an den öffentlichen Vor- und Grundschulen frei gewählt werden kann, haben sich bereits 30 Prozent der Eltern für Spanisch entschieden - etwas mehr als doppelt so viele wie 2012. Eine Mehrheit von 70 Prozent gibt dem Bildungsministerium zufolge dagegen weiterhin der Inselsprache Katalanisch den Vorzug.

Damit ist deren Zahl zwar ebenfalls höher als im Vorjahr, als 62 Prozent der Kinder vor allem auf Katalanisch unterrichtet werden sollten. Allerdings hatten damals viele Elternvereinigungen aufgrund der großen Unklarheiten, die bezüglich der freien Sprachwahl noch herrschten, geraten, bei der Schulanmeldung einfach keines der beiden Häkchen zu setzen. In diesem Jahr, in dem die Eltern die Anmeldung zudem erstmals per Internet durchführen konnten, sind bislang keine solchen Fälle bekannt.

An den privaten Schulen mit öffentlicher Finanzierung ("concertados") wünschen nur 40 Prozent der Eltern Katalanisch als erste Unterrichtssprache.

Die Wahl der Unterrichtssprache ist seit dem vergangenen Schuljahr möglich. Das Projekt der regierenden Volkspartei (PP) hat bei Verteidigern der Inselsprache zu massiver Kritik geführt. Bislang wurde vor allem auf Katalanisch unterrichtet, der Anteil musste an öffentlichen Schulen mindestens 50 Prozent betragen. Ab kommenden Schuljahr soll der Unterricht zudem dreisprachig stattfinden, das heißt einzelne Fächer sollen sogar auf Englisch gegeben werden.