Die Guardia Civil hat das Schiff ausfindig gemacht, das beim Ankern vor Formentera vermutlich die Internetverbindung gekappt hat, weshalb die Nachbarinsel von Mallorca seit Sonntagabend (16.6.) von der weltweiten Datenautobahn abgeschnitten ist. Es handelt sich dabei um eine 50 Meter lange Luxusyacht namens "Dwinger", die einem holländischen Multimilliardär gehört. Schiff und Besatzung befinden sich derzeit im Hafen von Torrevieja und dürfen diesen auch nicht verlassen.

Die weiteren Ermittlungen der Gutachter der Hafenbehörde sollen nun zeigen, ob es tatsächlich das Verschulden der Schiffsbesatzung war, dass das Glasfaserkabel des Telefonanbieters Telefónica, das Ibiza mit Formentera verbindet, beschädigt hat. Fest steht bereits, dass die siebenköpfige Mannschaft den Anker in einem Gebiet warf, wo dies strengstens verboten ist.

Die schadhafte Stelle befindet sich gut eineinhalb Kilometer von der Küste entfernt in 20 bis 30 Metern Tiefe. Telefónica und ein Team aus Technikern, das eigens aus Dénia am spanischen Festland anreisen musste, arbeiten indes weiter an der Lösung des Problems. 20 Prozent der Internetnutzer konnten am Mittwoch (19.6.) dank einer Funkverbindung wieder im Netz surfen. Das Unternehmen geht davon aus, dass der Schaden im Laufe des Tages behoben wird.

Telefonisch und via Fax war Formentera dank einer alten Funkverbindung, die Telefónica noch immer bereit hält, schnell wieder erreichbar. Das fehlende Internet hat aber zu Beginn der Hauptsaison zum Komplettstillstand der Inselwirtschaft geführt, da mit Ausnahme von Crédito Balear und La Caixa, die über eigene Systeme vefügen, nicht einmal die Bankautomaten funktionieren. Zudem können Kunden nicht mit Kreditkarten bezahlen und online getätigte Hotelbuchungen nicht bestätigt werden.

Zunächst war vermutet worden, dass ein Hai das Kabel beschädigt haben könnte, wie es schon bei ähnlichen Vorfällen in der Vergangenheit der Fall war.